Cornelia Schu diskutiert auf Podiumsdiskussion über politische Repräsentation von Menschen mit Migrationsgeschichte

Berlin, 25. September 2024

Dr. Cornelia Schu war als Expertin zu der Podiumsdiskussion „Bausteine einer chancengerechten politischen Repräsentation von Menschen mit Migrationsgeschichte“ der Robert Bosch Stiftung eingeladen. Auf der Veranstaltung wurden zentrale Ergebnisse der Studie „Repchance“ vorgestellt, die den Stand der parlamentarischen Repräsentation von Menschen mit Migrationsgeschichte auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene untersucht hat. Anschließend diskutierten Dr. Schu, Geschäftsführerin des SVR, Ryyan Alshebl (Bündnis 90/Die Grünen), Dr. Karamba Diaby (SPD), Gonca Türkeli-Dehnert (CDU) und Prof. Dr. Andreas M. Wüst (Studienleiter, Hochschule München) die Ergebnisse. Dr. Schu stellte die wichtigsten Hauptfaktoren für politische Repräsentanz in den Vordergrund und schlug entsprechende Maßnahmen im politischen Bildungsbereich vor. So verwies sie zunächst auf den Wert der politischen Bildung, die in Schulen beginne, damit politische Talente das System verstehen und ihre Rechte und Teilhabemöglichkeiten kennen. Ein weiterer Faktor sei das Gefühl der Selbstwirksamkeit. So haben Studien des wissenschaftlichen Stabs des SVR gezeigt, dass Engagement generell in Vereinen oder in der Schülermitverantwortung, im Asta, in der Gewerkschaft die Wahrscheinlichkeit erhöhe, in der Politik aktiv zu werden. Hierzu können Netzwerke aufgebaut werden. Und Parteien seien gefragt, Wahlberechtigte mit Zuwanderungsgeschichte als Wählerinnen und Wähler ernst zu nehmen und als Politikerinnen und Politiker stärker einzubinden. Dazu müssen sie selbstkritisch ihre Parteikultur und Zugangshürden unter die Lupe nehmen. Und interessierte Personen mit Zuwanderungsgeschichte sollten nicht auf den Themenbereich der Integrations- und Migrationspolitik festgelegt werden, wenn sie Expertinnen oder Experten für Bildungs-, Finanz- oder Rentenpolitik sind.

Repchance ist ein von der Robert Bosch Stiftung gefördertes Forschungsprojekt, das in einer vergleichenden Studie in fünf europäischen Ländern untersucht, welche Faktoren politische und gesellschaftliche Karrieren von Menschen mit Migrationsgeschichte fördern oder behindern.

Mit der politische Teilhabe von Menschen mit Migrationsgeschichte beschäftigt sich der wissenschaftliche Stab des SVR im aktuellen Forschungsprojekt „Rahmenbedingungen, Chancen und Herausforderungen der politischen Teilhabe von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Einwanderungsgeschichte“. Weitere Analysen zum Thema finden Sie auch im SVR-Jahresgutachten 2021 (Kap. A.2).

Bildnachweis: Sedat Mehder

Weitere Beiträge

Klimawandel und Migration: Birgit Leyendecker und Cornelia Schu für Fachgespräch im Landtag NRW

Weiterlesen

Handbuchbeitrag zu Migrantenorganisationen von Nils Friedrichs und Marie Mualem

Weiterlesen

Jan Schneider bei der internationalen Konferenz „Migration progressiv ausbuchstabieren“

Weiterlesen