Friedvolle Festtage und ein gutes neues Jahr voller Zuversicht
Berlin, 17. Dezember 2025
Ein ereignisreiches Jahr 2025 liegt hinter uns. In der Migrationspolitik wurden umstrittene Maßnahmen ergriffen, um irreguläre Migration zu begrenzen – etwa durch verstärkte Grenzkontrollen und Zurückweisungen an den deutschen Außengrenzen; auch der Familiennachzug für subsidiär Schutzberechtigte wurde ausgesetzt. Auf europäischer Ebene begannen die Mitgliedstaaten, das Gemeinsame Europäische Asylsystem (GEAS) in nationales Recht umzusetzen, so auch Deutschland. Gleichzeitig sanken insbesondere im ersten Halbjahr die Flüchtlingszahlen in die EU und nach Deutschland, das nicht mehr der Hauptzielstaat von Flüchtlingen in Europa ist. Einer der Hauptgründe war der Machtwechsel in Syrien im Dezember 2024, in dessen Folge weniger Menschen aus Syrien fliehen und in Europa Schutz suchen. Aufgeworfen wurde damit auch die Debatte, wann und ob mit der Rückkehr der Menschen zu rechnen ist, die hier Schutz gefunden haben.
Mit Blick auf die Menschen, die weiterhin vor dem russischen Angriffskrieg fliehen, sind Maßnahmen geplant, die ihre Eingliederung in den Arbeitsmarkt weiter beschleunigen sollen. Hier deutet sich ein Paradigmenwechsel insofern an, als bei neu Ankommenden nun der Erwerb der deutschen Sprache in Sprachkursen seinen bisherigen Vorrang verlieren soll. Alarmierend ist der deutliche Rückgang beim Zuzug von Personen aus der Europäischen Union, der nicht durch mehr Zuwanderung von Fachkräften aus Drittstaaten kompensiert wird, obwohl die entsprechenden Regelungen liberalisiert worden sind.
Erneut sind bedeutsame politische Weichenstellungen nach kurzen Beratungen erfolgt. Der Sachverständigenrat für Integration und Migration (SVR) hat in seinem Jahresgutachten 2025 insbesondere jene Gesetze und Verordnungen unter die Lupe genommen, die die Fachkräfteeinwanderung erleichtern und den Zugang zur Arbeitsmarktintegration verbessern sollen und den bisherigen Umsetzungsstand beschrieben. Er plädiert auf dieser Basis dafür, dass die Politik die Balance zwischen raschem Handeln und wirksamer Umsetzung gut austarieren muss und empfiehlt Praxis-Checks, um eine gute Umsetzung wahrscheinlicher zu machen.
Der SVR wird auch die Umsetzung der jüngsten politischen Weichenstellungen sachorientiert und kritisch begleiten. So hat er die geplante rasche GEAS-Anpassung befürwortet, da ein Umgang mit Fluchtmigration einen abgestimmten europäischen Ansatz erfordert, aber die sehr weitreichenden freiheitsbeschränkenden Maßnahmen kritisiert, die in Deutschland geplant sind. In einem Positionspapier zur Bildungspolitik hebt der SVR die Bedeutung früher Förderung als Schlüssel zu gesellschaftlicher Teilhabe hervor. Darüber hinaus forschte der wissenschaftliche Stab des SVR unter anderem zur afghanischen und syrischen Diaspora in Deutschland, informierte über die politische Partizipation junger Menschen mit Migrationshintergrund und wertete Daten des SVR-Integrationsbarometers zum Vertrauen in die Bundeswehr aus.
Auch im nächsten Jahr werden der SVR und sein wissenschaftlicher Stab unabhängige und wissenschaftsbasierte Informationen bereitstellen, um die Verantwortlichen in Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft zu unterstützen und eine sachorientierte Debatte zu fördern.
Für die vertrauensvolle Zusammenarbeit in diesem Jahr danken wir Ihnen und wünschen im Namen des SVR und des Teams in der Geschäftsstelle Ihnen und Ihren Nächsten friedvolle Weihnachten und ein gutes neues Jahr voller Zuversicht.

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