Der Sachverständigenrat
Das unabhängige Expertengremium
zu Integration und Migration
AktuellesDr. Kolb beim Seminar des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen EntwicklungBerlin/Wiesbaden, 12. Juli 2022 Dr. Holger Kolb, Leiter des Bereichs Jahresgutachten, war im Juli zu Gast in einem Seminar des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR Wirtschaft). Der Rat behandelt in seinem nächsten Jahresgutachten, das turnusgemäß zu Jahresende erscheint, u. a. das Thema Fachkräftemangel und daraus resultierende Herausforderungen für den Arbeitsmarkt, wie zum Beispiel Fragen rund um die Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte. Auf Einladung des SVR Wirtschaft diskutierte Holger Kolb mit dessen wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über bestehende rechtliche Rahmenbedingungen bei der Erwerbsmigration von Drittstaatsangehörigen (nach Deutschland) und mögliche Optionen der Weiterentwicklung. Im Zentrum des Austauschs stand die Diskussion um die im Koalitionsvertrag der Bundesregierung vereinbarte Idee der Schaffung eines sog. Punktesystems zur Arbeitsplatzsuche. Dr. Kolb diskutiert Anwerbung von internationalen Pflegefachkräften im Rahmen der MATCH-Initiative des Bildungsträgers LingodaBerlin, 29. Juni 2022 Der Bildungsträger Lingoda ist Anbieter von Sprach- und Vorbereitungskursen für die Kenntnisprüfung für internationale Pflegekräfte. 2021 hat Lingoda die bundesweite MATCH-Initiative initiiert mit dem Ziel, die Qualität der Anerkennung und Integration von internationalen Gesundheitsfachkräften zu erhöhen durch eine bessere regionale Vernetzung der beteiligten Akteure (Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Pflegeschulen, Anerkennungsbehörden, Ausländerbehörden und Arbeitsagenturen sowie Vermittlungsagenturen). Teil von MATCH ist ein Summer-Event, bei dem Akteure aus Politik, Verwaltung und Gesundheitseinrichtungen über die Anwerbung, Integration und Anerkennung von internationalen Pflegefachkräften in Deutschland diskutieren. Dr. Holger Kolb, Leiter des Bereichs Jahresgutachten in der Geschäftsstelle des SVR, tauschte sich bei einer virtuellen Konferenz im Rahmen dieses Summer Events mit Kordula Schulz-Asche (MdB, Bündnis‘90/Die Grünen) und Erich Irlstorfer (MdB, CSU) über Fragen der Fachkräfterekrutierung im Gesundheitswesen aus und stellte einige Ergebnisse des Jahresgutachtens 2022 vor. Weiterführende Informationen über MATCH: https://www.match-pflege.de/ Flüchtlinge als Neubürgerinnen und Neubürger. Das Potenzial der nächsten JahreBerlin, 29. Juni 2022 Immer mehr Menschen, die 2015/16 nach Deutschland geflohen und mittlerweile gut integriert sind, erfüllen die Voraussetzungen für eine Einbürgerung. So erhielten im Jahr 2021 bundesweit 19.100 syrische Staatsangehörige den deutschen Pass – fast dreimal so viele wie im Jahr zuvor. Im Rahmen eines Forschungsprojekts hat der wissenschaftliche Stab des SVR Projektionen des Einbürgerungsaufkommens für die nächsten Jahre entwickelt und die Ergebnisse in einem Policy Brief zusammengetragen. Co-Autor Dr. Jan Schneider stellte die Publikation heute in einer Online-Pressekonferenz vor. Eine wichtige Botschaft lautete: Insbesondere bis 2024 sind erhebliche Steigerungsraten bei den Einbürgerungen von Syrerinnen und Syrern zu erwarten. Um Antragsstau und Frustration zu vermeiden, sollten die Einbürgerungsbehörden personell besser ausgestattet werden und Investitionen in Digitalisierung und Beratung angehen; der Bund sollte zudem die Verwaltungsvorschrift zum Staatsangehörigkeitsrecht aktualisieren.
Weiterführende Links und Informationen:
Neuer Policy Brief zu afghanischen und syrischen Communities in Deutschland veröffentlichtBerlin, 14. Juni 2022 Die Zahl der in Deutschland lebenden Menschen aus Afghanistan und Syrien ist im vergangenen Jahrzehnt infolge der Fluchtmigration stark gestiegen. Mit ihnen sind neue Diaspora-Organisationen entstanden, die sich humanitär oder politisch für das jeweilige Herkunftsland bzw. ihre Communities in Deutschland engagieren. In der heute veröffentlichten Auftaktpublikation zu einem Forschungsprojekt analysiert der wissenschaftliche Stab des SVR, wie ihr zivilgesellschaftliches und transnationales Engagement zu verstehen ist und welche Chancen und Herausforderungen sich daraus ergeben. Der Policy Brief fasst aktuelle Zahlen und Fakten zur afghanistan- und syrienstämmigen Bevölkerung in Deutschland zusammen und präsentiert auf der Basis von zwei wissenschaftlichen Expertisen erste Befunde zu den Strukturen und Tätigkeitsfeldern der Diaspora-Organisationen.
Weiterführende Informationen und Links
Globale Migration und Zusammenhalt diverser Gesellschaften: Essay von Dr. Schu in Sammelband des Zentrums Liberale ModerneBerlin, 13. Juni 2022 Im Sammelband „Liberalismus neu denken. Freiheitliche Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit“ des Zentrums Liberale Moderne ist ein Beitrag von Dr. Cornelia Schu erschienen, in dem die SVR-Geschäftsführerin die Frage diskutiert, wie der Zusammenhang zwischen globaler Migration und dem Zusammenhalt diverser Gesellschaften aussehen kann. Im Fokus ihrer Beobachtungen stehen die Zusammenhänge bezogen auf die Einstellungen in der Bevölkerung gegenüber Migration. Mit Blick auf Erkenntnisse aus dem SVR-Integrationsbarometer 2016 und dem SVR-Jahresgutachten 2021 weist Dr. Schu darauf hin, dass die Bevölkerung in Deutschland den sich schon lange vollziehenden Wandel zu einem modernen Einwanderungsland mehrheitlich verinnerlicht habe. Denn die Daten zeigen: Die Herkunft von Menschen wird zunehmend als weniger wichtig gesehen als der Beitrag, den Individuen in Deutschland leisten. Darüber hinaus gewinnen Gleichheitsgrundsätze in einer diversen Gesellschaft an Zuspruch und Ungleichbehandlung wird stärker abgelehnt. Dr. Schu hebt hervor, dass es daher wichtig sei, dass aus Herkunftsunterschieden keine Teilhabeungleichheiten werden. Vortrag beim Landesbeirat für Migration und Integration zur IB-Sonderauswertung Rheinland-PfalzMainz/Berlin, 13. Juni 2022 Auf Einladung des Landesbeirates für Migration und Integration Rheinland-Pfalz haben Nora Storz und Alex Wittlif bei einem digitalen Treffen die zentralen Ergebnisse der Sonderauswertung Rheinland-Pfalz des Integrationsbarometers 2020 vorgestellt. Das Integrationsbarometer beleuchtet die soziale, kulturelle und identifikatorische Integration von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Rheinland-Pfalz liegt bei vielen Ergebnissen im (west)deutschen Bundesdurchschnitt; beispielsweise haben die meisten Zugewanderten und ihre Nachkommen in Rheinland-Pfalz und im übrigen Bundesgebiet etwa gleich häufig Kontakt zu Menschen ohne Migrationshintergrund (66 % bzw. 69 % geben an, (sehr) oft Kontakt zu Freunden und Bekannten ohne Migrationshintergrund zu haben). Im Anschluss an den Vortrag diskutierten die Teilnehmenden über mögliche Gründe für die in Rheinland-Pfalz vorgefundenen Geschlechterunterschiede. Denn aus der Analyse geht hervor, dass Frauen mit Migrationshintergrund in Rheinland-Pfalz das Integrationsklima positiver einschätzen als Männer. Weitere Informationen zum Integrationsbarometer können Sie nachlesen, indem Sie diesem Link folgen. Auf dieser Seite wird zeitnah die Sonderauswertung für Rheinland-Pfalz veröffentlicht. Marie Mualem Sultan bei Netzwerktagung zur Beruflichen Integration von ZugewandertenRostock, 10. Juni 2022 In Mecklenburg-Vorpommern existieren drei IntegrationsFachDienste Migration (IFDM), die es sich zum Ziel gesetzt haben, Zugewanderte beruflich besser zu integrieren. Der IFDM in der Region Mittleres Mecklenburg und Vorpommern-Rügen und das IQ Netzwerk Mecklenburg-Vorpommern trafen sich am 10. Juni in Rostock zu ihrer 63. Netzwerksitzung, in deren Rahmen Vertreterinnen und Vertretern aus kommunalen, Landes- und Bundeseinrichtungen sowie von Arbeitgebern, freien Trägerinnen und Trägern und Bildungsdienstleistern zusammenkamen. Hier präsentierte Marie Mualem Sultan Ergebnisse des SVR-Jahresgutachtens 2022 zur Bedeutung von Fachkräften mit Zuwanderungsgeschichte für die Funktionsfähigkeit des deutschen Gesundheitswesens und zur gesundheitlichen Chancengleichheit von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland. Neben Verbesserungspotenzialen im Anerkennungsverfahren für Zuwanderung in den Gesundheits- und Pflegeberufen ging es dabei u. a. um Möglichkeiten, die Gesundheitsversorgung von Asylsuchenden durch die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte für Anspruchsberechtigte nach AsylbLG zu entbürokratisieren. Des Weiteren wurden Ansätze zum Abbau von Sprachbarrieren bei der Gesundheitsversorgung von Menschen mit eingeschränkten Deutschkenntnissen diskutiert. Frau Mualem Sultan erläuterte außerdem die Empfehlungen des SVR für eine diversitätssensible Öffnung des Gesundheitswesens, von der Menschen mit und ohne Migrationshintergrund gleichermaßen profitieren. Die Präsentation der Veranstaltung finden Sie unter diesem Link. ![]() Dr. Schu bei Tagung zu muslimischer und alevitischer WohlfahrtspflegeFrankfurt am Main, 9. Juni 2022 Auf Einladung des Instituts für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e. V. (ISS) hat Dr. Cornelia Schu an der Transfertagung zum Projekt „Empowerment zur Wohlfahrtspflege mit den DIK-Verbänden – Auf dem Weg zu einem diversitätsgerechten Wohlfahrtsystem“ teilgenommen. Im Anschluss an diverse Gesprächsforen und Round Tables, an denen u.a. Vertreterinnen und Vertreter von Verbänden teilnahmen, referierte die SVR-Geschäftsführerin über Herausforderungen und Gelingensbedingungen für die Teilhabe aller im Einwanderungsland. Hierbei führte sie Erkenntnisse über Migrantenorganisationen an, die der ehemalige SVR-Forschungsbereich von 2018 bis 2020 im Rahmen eines überregionalen Forschungsprojekts erlangt hat. Das Projekt untersuchte die Landschaft der Migrantenorganisationen im Hinblick auf ihre Größe, Aktivitätsfelder, Mitgliederstruktur und Funktionswahrnehmung. Aus der Studie gehe hervor, dass eine diversitätssensible Gestaltung der Regelsysteme der Wohlfahrtspflege im Interesse aller Menschen im Einwanderungsland Deutschland sei, erklärte Dr. Schu abschließend. Charlotte Wohlfarth bei Fachveranstaltung zum Fachkräftemangel im GesundheitswesenKiel, 8. Juni 2022 Charlotte Wohlfarth, stellvertretende Leiterin des Bereichs Jahresgutachten in der Geschäftsstelle des SVR, nahm am 8. Juni an einer Fachveranstaltung des IQ Netzwerks Schleswig-Holstein in Kiel teil. Unter dem Titel „Fachkräftemangel im Gesundheitswesen – gibt es ihn tatsächlich?“ diskutierten Fachleute aus dem Gesundheits- und Bildungswesen, der Arbeitsmarktförderung, aus Beratungsstellen und Migrantenorganisationen über aktuelle und zukünftige Fachkräfteengpässe im Gesundheitswesen. Zu der Frage wie der strukturelle Fachkräftemangel – insbesondere in der Pflege – zu lösen ist und welche Rolle Zuwanderung dabei spielen kann, wurden Überlegungen angestellt. Frau Wohlfarth präsentierte Ergebnisse des SVR-Jahresgutachtens 2022 zur Rolle von Migrantinnen und Migranten in den Gesundheits- und Pflegeberufen und zu Hürden und Herausforderungen bei der Zuwanderung von Fachkräften. Neben Verbesserungspotenzialen im Anerkennungsverfahren ging es dabei u. a. um Fragen der Vorbereitung und der betrieblichen Integration neu zugewanderter Fachkräfte. Mehrfach wurde herausgestellt, dass die vorherrschenden Arbeitsbedingungen in der Pflege die erforderliche Begleitung und Einarbeitung häufig erschwerten. Frau Wohlfarth stellte die Empfehlung des SVR vor, im Aus- und Inland verstärkt für die Ausbildung in Deutschland zu werben. Von der Stiftungsinitiative zur Bundesförderung des SVR: Wie Stiftungen Langfrist-Impulse setzen könnenBerlin, 19. Mai 2022 Das Fachmagazin Stiftung&Sponsoring widmet sich dem gesellschaftlich wichtigen Feld gemeinnütziger Aktivitäten aus der Sicht der Geber, der Stifter und Spender sowie der Sponsoren. In der neusten Ausgabe (02/2022) ist ein Beitrag von SVR-Geschäftsführerin Dr. Cornelia Schu und Christiane von Websky (Leiterin des Bereichs „Teilhabe und Zusammenhalt“ der Stiftung Mercator und Mitglied im Kuratorium des SVR) erschienen, der den erfolgreichen Übergang des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration in die institutionelle Bundesförderung thematisiert. Die Gründung des SVR wurde im Jahr 2008 von der Stiftung Mercator und der VolkswagenStiftung initiiert, der sich weitere namhafte deutsche Stiftungen für eine gemeinsame Förderung des SVR anschlossen. Die Autorinnen beleuchten in ihrem Beitrag fünf zentrale Faktoren, die die Erfolgsgeschichte der Stiftungsinitiative ermöglicht haben: die andauernde gesellschaftliche Relevanz der Themen Integration und Migration, die Art und Weise der Etablierung des Sachverständigenrats, die unabhängige und wissenschaftlich fundierte Arbeit des Gremiums, Flexibilität seitens der Stiftungen und das politische Interesse an der Politikberatung des SVR. Im Zusammenwirken dieser Gelingensbedingungen konnte die Stiftungsinitiative verstetigt werden. Migration und Gesundheit: Der Sachverständigenrat veröffentlicht sein 13. Jahresgutachten
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