Forschung des wissenschaftlichen Stabs des Sachverständigenrats
Projektbasierte, anwendungsorientierte Studien
zu Integration und Migration
ForschungsprojekteLaufende ProjekteDie folgende Liste enthält auch Projekte, die vor 1. Januar 2021 durch den Forschungsbereich beim Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR-Forschungsbereich), dessen Arbeit vom wissenschaftlichen Stab des SVR fortgesetzt wird, begonnen wurden. Analyse aktueller Daten zur Integration von Spät-/Aussiedlerinnen und Spät-/Aussiedlern in DeutschlandSeit 1950 sind über 4,5 Millionen Menschen als Aussiedlerinnen und Aussiedler bzw. (ab 1993) als Spät-/Aussiedlerinnen und Spät-/Aussiedler nach Deutschland gekommen, vor allem aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion, Polen und Rumänien. Während Spät-/Aussiedlerinnen und Spät-/Aussiedler in den 1990er und frühen 2000er Jahren vermehrt Gegenstand der deutschen Migrations- und Integrationsforschung waren, scheint dieses Forschungsinteresse innerhalb des zurückliegenden Jahrzehnts erheblich nachgelassen zu haben und es gibt kaum aktuelle und umfassende Studien. Ansprechperson Mediennutzung von Migrantinnen und Migranten: Befunde aus dem SVR-Integrationsbarometer 2020Das Medienkonsumverhalten liefert vielseitige Einblicke in das Leben von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland. Anhand dessen lässt sich nicht nur ablesen, wo oder in welcher Sprache diese heterogene Gruppe ihre Informationsbedarfe deckt und ob hierbei Unterschiede zur Bevölkerung ohne Migrationshintergrund auftreten. Denn Mediennutzung korreliert mit einer Reihe von Faktoren, die zum Repertoire der Integrationsmessung zählen, darunter zum Beispiel Sprachkompetenz, kulturelles Einfinden und politische Orientierung. Das SVR-Integrationsbarometer 2020 bietet die Möglichkeit, die Vielfalt des aktuellen Nutzerinnen- und Nutzerverhaltens – wie den Konsum von sozialen Medien, (Online-)Zeitschriften bzw. (Online-)Zeitungen und (Online-)Fernsehen – darzustellen. Auf diese Weise kann untersucht werden, inwiefern aktuelle mediale Nutzerpräferenzen von Personen mit Migrationshintergrund mit soziodemografischen und migrationsspezifischen Faktoren zusammenhängen. Zudem können dank hoher Fallzahlen mögliche Herkunftsgruppenunterschiede bei verwandten Aspekten wie beispielsweise dem Vertrauen in deutsche Medien oder dem Vertrauen in die Medien des Herkunftslandes in den Blick genommen werden. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts werden im Sommer 2021 in Form eines Policy Briefs veröffentlicht. Das SVR-Integrationsbarometer 2020 wurde erstmals gemeinsam vom Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat sowie von den Ländern gefördert. Folgen Sie diesem Link, um weitere Informationen zum SVR-Integrationsbarometer zu lesen. Ansprechperson Begleitstudie im Rahmen der DAAD-Programme PROFI und INTEGRADie Hürden, vor denen geflüchtete Studierende an deutschen Hochschulen beim Einstieg in den hiesigen Arbeitsmarkt stehen, sind vielfältig. In Teilen gleichen sie denen anderer internationaler Studierender, gehen jedoch noch darüber hinaus, zum Beispiel hinsichtlich des Bleiberechts. Inwieweit Flüchtlingen der Einstieg in den Arbeitsmarkt gelingt, hängt daher sehr von der Unterstützung der Hochschulen und anderer lokaler Organisationen ab. Mit dem bundesfinanzierten Programm „Integration von Flüchtlingen ins Fachstudium (INTEGRA)“ und dem „Programm zur Förderung der bildungsadäquaten Integration geflüchteter Akademikerinnen und Akademiker in den deutschen Arbeitsmarkt (PROFI)“ hat der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) zwei Instrumente entwickelt, um Flüchtlinge auf das Studium und den Berufseinstieg vorzubereiten. Die Begleitstudie des Sachverständigenrats für Integration und Migration (SVR) soll die Praktikabilität und Wirksamkeit der Programmstrategien zur Beseitigung von Hürden auf den Weg in den Arbeitsmarkt analysieren. Ziel ist die Beschreibung von Gelingensbedingungen und Methoden, mit denen Hochschulen den zentralen Hürden für Flüchtlinge beim Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt erfolgreich begegnen können. Die Begleitstudie wird im Auftrag des DAAD erstellt. Das Projekt läuft bis September 2021. Ansprechperson „Closing Moria?“ Warum die Flüchtlingslager auf den griechischen Inseln nicht einfach geschlossen werdenDie Situation in den Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln ist nicht erst seit einer drohenden COVID-19-Pandemie und dem Brand im Lager Moria im September 2020 katastrophal. Schon lange mehren sich die Rufe aus Politik und Zivilgesellschaft, die Lager – die im Jahr 2015 von der Europäischen Union zu Hotspots erklärt wurden – zu evakuieren. Trotz erheblicher finanzieller Ressourcen und personeller Unterstützung durch EU-Agenturen bei der Aufnahme ankommender Schutzsuchender ist es bislang nicht gelungen, effiziente Asylverfahren durchzuführen und eine angemessene Unterbringung und Versorgung in den Hotspots zu gewährleisten. Scheinbar ‚offensichtliche‘ Lösungen – wie Transfers auf das griechische Festland oder in andere Mitgliedstaaten – haben bis dato kaum Wirkung gezeigt. Das Projekt „Closing Moria?“ geht der Frage nach, welche Faktoren die Situation in den griechischen Hotspots bedingen und ihrer Lösung im Weg stehen. Dazu werden u. a. Aspekte der griechischen und europäischen Asylpolitik untersucht. Mit dem EU-Pakt zu Migration und Asyl, den die Europäische Kommission am 23. September 2020 vorlegte, kommt grenznahen Lagern und Asyl(schnell-)verfahren ein erhöhter Stellenwert in der europäischen Asylpolitik zu. Eine Analyse der Erfahrung in den griechischen Hotspots hinsichtlich struktureller Probleme und Umsetzungshürden ist daher mit Blick auf die weitere Entwicklung der europäischen Asylpolitik relevant. Das Projekt stützt sich auf Literaturrecherche, Policy-Dokumente und Hintergrundgespräche mit Expertinnen und Experten. Ergebnisse werden im März 2021 in Form eines Policy Briefs in deutscher und englischer Sprache veröffentlicht. Ansprechperson
Politisch-gesellschaftliche Teilhabe im Einwanderungsland: Neue Befunde zur Repräsentation und Partizipation von Menschen mit Migrationshintergrund in DeutschlandUnter den verschiedenen, integrationspolitisch besonders relevanten Teilhabebereichen – darunter etwa Bildung und Ausbildung, Arbeitsmarkt, Wohnen und Gesundheit – gehören die politische Partizipation und andere gesellschaftlich-soziale Teilhabebereiche bislang zu den weniger gut untersuchten: Wie gut fühlen sich Migrantinnen und Migranten im politischen System der Bundesrepublik Deutschland repräsentiert? Vertrauen sie den verschiedenen Institutionen? Und sind sie politisch/gesellschaftlich engagiert? Das Projekt des SVR-Forschungsbereichs wird sich den zentralen Determinanten für Politikverständnis, -vertrauen, politische Aktivität/Partizipation sowie gesellschaftliches Engagement widmen und dabei insbesondere entsprechende Items aus den SVR-Integrationsbarometern 2018 und 2020 auswerten. Dabei werden unterschiedliche Herkunftsgruppen (auch im Vergleich zur Bevölkerung ohne Migrationshintergrund), Geschlechterdifferenzen, Zuwanderergenerationen, regionale Besonderheiten sowie soziodemographische Hintergrundvariablen berücksichtigt. Die geplante Studie ist Teil des Projekts BePart – Politische Teilhabe beginnt vor Ort!, das federführend von Minor – Projektkontor für Bildung und Forschung durchgeführt wird. „BePart“ wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration und der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert. Das Projekt läuft bis zum 30. Juni 2021; die Veröffentlichung der Studie ist für das erste Quartal 2021 vorgesehen. Ansprechperson
Förderung der Leistungsmotivation im Unterricht – ein Toolkit für die Lehrerinnen- und LehrerbildungDer Übergang von der Grundschule in die Sekundarstufe I ist für Schülerinnen und Schüler eine aufregende Zeit. Für manche Jugendliche ist der Eintritt in die neue Schule allerdings auch mit Ängsten verbunden, nicht akzeptiert zu werden und zu versagen. Eine solche Erfahrung machen insbesondere Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund oder in schwieriger sozialer Lage. Das mangelnde Vertrauen in sich und in andere kann die Leistungsentwicklung erheblich mindern. Gleichzeitig bietet der Eintritt in eine neue Schule auch die Chance, dass Weichen neu gestellt und vertrauensvolle Beziehungen zwischen Lehrkraft und Schülerin bzw. Schüler aufgebaut werden. Lehrkräfte haben in dieser Übergangsphase deswegen wirksame Möglichkeiten, den Grundstein dafür zu legen, dass sich die neuen Schülerinnen und Schüler zugehörig fühlen und motiviert sind, sich – trotz vielleicht des ein oder anderen Rückschlags – auch langfristig im Unterricht zu engagieren. Im Rahmen eines Forschungs-Praxis-Projekts sollen motivationsförderliche Unterrichtsstrategien entwickelt, evaluiert und in einem Toolkit gebündelt werden, das langfristig in der Aus- und Fortbildung von Lehrkräften genutzt werden kann. Ein Element ist eine ursprünglich in den Vereinigten Staaten erprobte Selbstbestätigungsintervention, die für den hiesigen Schulkontext adaptiert wurde. Das Forschungsprojekt wird von der Stiftung Mercator gefördert und läuft bis 30. Juni 2021. Ansprechperson Abgeschlossene ProjekteDie folgende Liste enthält auch sämtliche Projekte des Forschungsbereichs beim Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR-Forschungsbereich), dessen Grundfinanzierung die Stiftung Mercator von 2011 bis 2020 zur Verfügung gestellt hat und dessen Arbeit nun vom wissenschaftlichen Stab des SVR fortgesetzt wird. Migrantenorganisationen als Partner von Politik und ZivilgesellschaftMigrantenorganisationen sind wichtige zivilgesellschaftliche Akteure in Deutschland. Ihr Engagement umfasst ein breites Spektrum an Zielen und Angeboten für die ‚eigene‘ Community und darüber hinaus. Im Zuge sich verändernder gesellschaftlicher und politischer Rahmenbedingungen wandelt sich auch die äußerst heterogene Organisationslandschaft: Durch weitere Zuwanderung entstehen neue Formen, aber auch ein Trend, Dachverbände zu bilden und Migrantenorganisationen neuen Typs zu etablieren, ist festzustellen. Viele Migrantenorganisationen verstehen sich dabei auch als integrationspolitische Akteure und werden auch zunehmend als solche von Politik, Verwaltung und Einrichtungen der Zivilgesellschaft wahrgenommen und wertgeschätzt. Die systematische Kooperation mit und Förderung von Migrantenorganisationen wird jedoch erschwert durch eine Reihe offener Fragen. So fehlt bei genauer Betrachtung nicht nur eine einheitliche Vorstellung, was eine Migrantenorganisation ist und was nicht. Es bestehen auch gravierende Wissenslücken mit Blick auf die Größe der Organisationslandschaft, ihre Ausdifferenzierung, ihr Selbstverständnis und die konkreten Arbeitsweisen und Herausforderungen von Migrantenorganisationen. Das auf zwei Jahre angelegte Studienvorhaben des SVR-Forschungsbereichs trägt dazu bei, diese Lücken zu schließen. Es strebt einen quantitativen Überblick über die bestehenden Organisationen ebenso an wie eine qualitative Analyse der sich verändernden Landschaft und der damit verbundenen Chancen und Herausforderungen. Ziel ist dabei auch Handlungsempfehlungen für Politik, Verwaltung, Interessenvertretungen und Zivilgesellschaft zu entwickeln, besonders im Hinblick auf die Optimierung der Förderstrukturen für Migrantenorganisationen. Das Vorhaben wurde gefördert vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat. Die Forschungsergebnisse erschienen in Form einer Studie im Dezember 2020. → Weitere Informationen zum Projekt Publikation Studie Policy Brief Ansprechpersonen Dr. Nils Friedrichs Bildungslücken schließen! Ein Vergleich der Bildungszugänge junger Neuzugewanderter in der Europäischen UnionFür die mehr als 2,2 Millionen Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die zwischen 2015 und 2016 in die EU bzw. innerhalb der Union migriert sind, stellt der Zugang zu Bildung eine entscheidende Weiche für den weiteren Lebensweg. Nicht selten stehen die 16- bis 25-Jährigen vor der Herausforderung, die bereits entstandenen Lücken in ihrer Bildungsbiographie zu schließen. Das Projekt des SVR-Forschungsbereichs untersucht, welche Bildungschancen für diese Gruppe in ausgewählten EU-Mitgliedstaaten bestehen. Im Blickfeld liegen Zugangsmöglichkeiten und Unterstützungsangebote in der allgemeinen und in der beruflichen Bildung. Dabei sollen insbesondere die staatliche Steuerung sowie das lokale Engagement der Bildungsinstitutionen vergleichend untersucht werden. Das Forschungsvorhaben wurde gefördert von der Stiftung Mercator und lief bis Dezember 2020. Erste Ergebnisse erschienen im Januar 2020 in Form eines Policy Briefs. Im November 2020 ist die Studie „Heraus aus dem Labyrinth. Jungen Neuzugewanderten in Europa den Weg zur Berufsbildung erleichtern“ erschienen. Publikation Policy Brief Zugang per Zufallsprinzip? Neuzugewanderte auf dem Weg in die berufliche Bildung Studie Heraus aus dem Labyrinth. Jungen Neuzugewanderten in Europa den Weg zur Berufsbildung erleichtern Ansprechperson Dr. Mohini Lokhande
Legale Migration zu Erwerbs- und Ausbildungszwecken: Mobilitätsoptionen nach Europa für Personen ohne SchutzperspektiveVor dem Hintergrund ungesteuerter gemischter Wanderungsströme nach Europa untersucht das Forschungsvorhaben existierende und denkbare legale Alternativen. Hierbei stehen Optionen für solche Drittstaatsangehörige im Fokus, die vorrangig auf der Suche nach Arbeit oder Ausbildungsmöglichkeiten sind und keinen Anspruch auf internationalen Schutz geltend machen können. Anhand von fünf Länderfallstudien (Deutschland, Frankreich, Italien, Schweden, Spanien) und einer Analyse der auswärtigen Migrationspolitik der Europäischen Union untersucht das Projekt bestehende legale Mobilitätsoptionen, Herausforderungen in Politikgestaltung und -umsetzung sowie Möglichkeiten für zukünftige politische und programmatische Ansätze im Bereich legaler Zuwanderungswege. „Legale Migration zu Erwerbs- und Ausbildungszwecken: Mobilitätsoptionen nach Europa für Personen ohne Schutzperspektive” war ein Projekt des Forschungsbereichs beim Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration in Kooperation mit dem Migration Policy Institute Europe, gefördert durch die Stiftung Mercator. Die Ergebnisse wurden zwischen Dezember 2018 und Juni 2019 in Form mehrerer kürzerer Publikationen veröffentlicht. Die Abschlusstudie in englischer Sprache wurde im Oktober 2019 publiziert, die deutsche Version wurde am 20. November 2019 vorgestellt. Publikationen Studie Legale Wege nach Europa. Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten für Personen ohne Schutzperspektive Länderfallstudien Länderfallstudie Frankreich (englisch; Yves Pascouau and Christophe Pouly) Länderfallstudie Deutschland (deutsch; SVR-Forschungsbereich) Länderfallstudie Italien (englisch; Roberta Perna) Länderfallstudie Spanien (englisch; MPI Europe) Länderfallstudie Schweden (englisch und schwedisch; Delmi / Bernd Parusel) Weitere Publikationen Neue Wege für legale Migration nach Europa (SVR-Forschungsbereich) Seasonal Worker Programmes in Europe: Promising Practices and Ongoing Challenges (MPI Europe) Ansprechpersonen Dr. Jan Schneider
Zwischen zwei Welten: Wertvorstellungen, Umgang mit kulturellen Unterschieden und Zugehörigkeitsgefühl von Flüchtlingen in DeutschlandIm Zuge der Fluchtzuwanderung seit 2015, insbesondere aber nach den Ereignissen der Kölner Silvesternacht 2015/16, ist die soziale und kulturelle Integration von Flüchtlingen verstärkt in den Fokus öffentlicher Debatten gerückt. Den Diskurs prägen dabei vor allem Debatten um Werte, Leitkultur und sozialen Zusammenhalt sowie religiösen Extremismus. Sozialwissenschaftliche Integrationskonzepte betonen schon länger, dass strukturelle, soziale und kulturelle Aspekte von Integration eng verzahnt sind, sich wechselseitig bedingen und entsprechend ganzheitlich betrachtet werden müssen. In den Debatten fehlt dabei nach wie vor vor allem die Perspektive der Betroffenen selbst. Wie stehen Flüchtlinge zum Thema Geschlechtsrollen oder religiöse Vielfalt und wie erleben sie das soziokulturelle Miteinander in Deutschland? In welchen Bereichen nehmen sie kulturelle Unterschiede zwischen Deutschland und ihren Herkunftsländern wahr und wie leicht oder schwer fällt es ihnen, mit diesen Unterschieden umzugehen? Der SVR-Forschungsbereich ging gemeinsam mit der Robert Bosch Stiftung diesen und weiteren Fragen im Rahmen eines Forschungsprojektes nach. Das Projekt führte die gemeinsame Interviewstudie „Von der Aufnahme zu gesellschaftlicher Teilhabe: Die Perspektive der Flüchtlinge auf ihre Lebenslagen in Deutschland“ fort. Die empirische Grundlage bildete das SVR-Integrationsbarometer 2017/18, das dafür eigens um eine Flüchtlingsstichprobe erweitert wurde. Es enthielt erstmals ein flüchtlingsspezifisches Fragenmodul, das auf Basis der Erkenntnisse der Interviewstudie entwickelt wurde. Das Projekt wurde von der Robert Bosch Stiftung gefördert. Die Ergebnisse erschienen im September 2019 in Form eines Policy Briefs. Publikation POLICY BRIEF Ansprechpartner Politik verstehen, Politikern vertrauen, an Politik teilhaben. Politische Selbstwirksamkeit von Menschen mit und ohne MigrationshintergrundDie öffentliche Debatte kreist derzeit u. a. um Vertrauen, Zusammenhalt und Engagement als zentrale Begrifflichkeiten. ‚Der Politik‘ oder ‚der Demokratie‘ wird eine Krise bescheinigt und es hat den Anschein, als fehle es an Bindung zwischen Politikerinnen und Politikern und der Wählerschaft. Zahlreiche Menschen – mit und ohne Migrationshintergrund – scheinen mit Blick auf das politische Tagessgeschehen verunsichert: Verstehe ich wichtige politische Fragen überhaupt? Und habe ich den Eindruck, die Politik kümmert sich um mich und berücksichtigt meine Anliegen? Wie also schätzen Bürgerinnen und Bürger ihre „politische Selbstwirksamkeit“ ein – und was heißt das für politisches Engagement und das Vertrauen in das demokratische System? Im SVR-Integrationsbarometer 2018 wurden Personen mit und ohne Migrationshintergrund u. a. zu ihrer politischen Kompetenz und der Wahrnehmung ihrer politischen Einflussmöglichkeiten befragt. Eine Auswertung dieser Fragen erfolgte im Rahmen eines Kooperationsprojekts mit dem Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM-Institut). Die Auswertung ermöglichte sowohl einen Vergleich zwischen Personen mit und ohne Migrationshintergrund als auch vertiefende Befunde hinsichtlich einzelner Herkunftsgruppen. Das Kooperationsprojekt wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert. Die Projektergebnisse wurden in einem gemeinsamen Policy Brief vom SVR-Forschungsbereich und dem DeZIM-Institut im April 2019 veröffentlicht. Publikation Policy Brief Ansprechpartner Dr. Timo Tonassi
Demografische Trendwende? Rekrutierung und Verbleib internationaler Studierender an schrumpfenden HochschulstandortenHochschulstandorte in Deutschland sind bereits heute, aufgrund von demografisch bedingter Schrumpfung und Alterung, mit einer rückläufigen Zahl an einheimischen Studienberechtigten konfrontiert. Dieser Entwicklung steht eine wachsende Zahl internationaler Studieninteressierter gegenüber. Das Forschungsvorhaben beleuchtete das Potenzial internationaler Studierender für Hochschulstandorte, die heute bzw. in naher Zukunft von Schrumpfung und Alterung betroffen sind. Primäres Erkenntnisinteresse galt der Frage, wie deutsche Hochschulen und hochschulpolitische Akteure individuell und gemeinsam internationale Studierende an zwei wegweisenden Bildungsübergängen offline und online derzeit unterstützen bzw. dies in Zukunft tun können. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Die Ergebnisse wurden im März 2019 veröffentlicht. Studie Ansprechpartner Veränderungen an der Wahlurne – eine Analyse der Parteipräferenzen von ZuwanderernIn einem demokratischen System ist der Gang zur Wahlurne nicht die einzige, aber doch die wichtigste Form der politischen Beteiligung. Während sich in der Vergangenheit zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten mit Parteipräferenzen der Gesamtbevölkerung beschäftigten, sind Wahlneigungen der Zuwanderer bislang noch nicht ausreichend erforscht. In Deutschland leben über 19 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund. Bei der Bundestagswahl 2017 hat sich der Anteil der Wahlberechtigten mit Migrationshintergrund im Vergleich zu 2013 von 9,4 auf 10,2 Prozent erhöht. Wählerinnen und Wähler mit Migrationshintergrund haben für die Demokratie in Deutschland großes Gewicht und werden die politische Landschaft in Zukunft noch stärker mitgestalten. Ziel des Projekts war, auf Basis des SVR-Integrationsbarometers grundlegende Parteiorientierungen der Bevölkerung mit Migrationshintergrund zu analysieren und diese mit Blick auf zukünftige, demografisch bedingte Verschiebungen innerhalb der Wählerstruktur zu untersuchen. Eine erste Publikation mit Daten des SVR-Integrationsbarometers 2016 erschien im November 2016 und wurde von der Beauftragten für Migration, Flüchtlinge und Integration im Rahmen des Themenjahrs Partizipation gefördert. Eine zweite Publikation mit Daten des SVR-Integrationsbarometers 2018, in der ein Vergleich zwischen beiden Erhebungswellen gezogen werden konnte, erschien im September 2018. Publikationen Policy Brief Schwarz, rot, grün. Welche Parteien bevorzugen Zuwanderer? Kurzinformation Parteipräferenzen von Zuwanderinnen und Zuwanderern: Abschied von alten Mustern Grafiken Parteipräferenzen 2016 und 2018, in Prozent Parteipräferenz nach Migrationshintergrund und Herkunftsgruppen Parteipräferenzen von Türkeistämmigen 2016 und 2018 Ansprechpartner Die Zukunft der Flüchtlingspolitik? Resettlement in Deutschland, der EU und weltweitDerzeit werden weltweit jedes Jahr weniger als ein Prozent der über 17 Millionen grenzüberschreitenden Flüchtlinge umgesiedelt, sie erhalten dadurch einen dauerhaften Schutz in einem Drittstaat. Deutschland hat 2011 ein permanentes Resettlement-Programm verabschiedet und eröffnet damit jährlich mehreren hundert Menschen einen sicheren Weg ins Land. Um eine gemeinsame europäische Politik festzulegen, hat die Europäische Kommission im Juli 2016 einen EU-Neuansiedlungsrahmen vorgeschlagen. Im Jahr 2018 übernimmt Deutschland den Ko-Vorsitz der internationalen Annual Tripartite Consultations on Resettlement. Außerdem soll die UN-Generalversammlung einen Globalen Pakt für Flüchtlinge verabschieden. Mit Blick auf diese Entwicklungen und dem gewachsenen Engagement Deutschlands in der globalen Migrationspolitik untersuchte der SVR-Forschungsbereich die jüngsten Entwicklungen und wichtigsten Herausforderungen der aktuellen Resettlementpolitik auf deutscher, europäischer und internationaler Ebene. Auf Grundlage von Hintergrundgesprächen und Dokumentenanalysen wurden Politikoptionen und Handlungsempfehlungen entwickelt, die sich vorrangig an Entscheidungsträgerinnen und -träger in Politik und Verwaltung, aber auch an zivilgesellschaftliche Akteurinnen und Akteure richten. Das Projekt wurde von der Stiftung Mercator gefördert. Die Ergebnisse wurden im Juni 2018 veröffentlicht. Publikation Policy Brief Ansprechpartnerin In einem unbekannten Land: Wie transparent ist das Asyl- und Aufnahmesystem für Flüchtlinge?Je schneller und je besser neu angekommene Flüchtlinge das Asyl- und Aufnahmesystem verstehen, umso besser können sie ihre Pflichten, Rechte und Handlungsmöglichkeiten wahrnehmen. Dies stärkt vor dem Hintergrund ihrer individuellen Bedarfe und Ziele nicht nur ihre Handlungskompetenz, es entlastet auch das Asyl- und Aufnahmesystem selbst, da z. B. behördliche Prozesse reibungsloser ablaufen und Flüchtlinge weniger Unterstützung benötigen. Doch wie gut durchschauen und verstehen Flüchtlinge das Asyl- und Aufnahmesystem? Was kann getan werden, damit es für Flüchtlinge möglichst transparent ist? Der SVR-Forschungsbereich ist diesen Fragen im Rahmen eines gemeinsam mit der Robert Bosch Stiftung durchgeführten Projekts nachgegangen. Dieses führte die gemeinsame Interviewstudie „Wie gelingt Integration? Asylsuchende über ihre Lebenslagen und Teilhabeperspektiven in Deutschland“ fort. In einem ersten Schritt wurde anhand der Interviewdaten aufgearbeitet, wie es um die Systemkenntnisse der Flüchtlinge bestellt ist und an welchen Stellen Informationslücken bestehen. In einem zweiten Schritt wurde untersucht, wie staatliche und nicht-staatliche Akteurinnen und Akteure Kenntnisse des Aufnahme- und Asylsystems an Flüchtlinge vermitteln, und wie sie mit Flüchtlingen kommunizieren. Hierfür wurden u. a. Hintergrundgespräche mit Expertinnen und Experten aus dem Bereich der Flüchtlingsintegration geführt. Das Projekt wurde von der Robert Bosch Stiftung gefördert. Die Ergebnisse wurden im Juni 2018 in Form eines Policy Briefs veröffentlicht. Publikation Policy Brief Viele Fragen, zu viele Antworten? Die Transparenz des Asyl- und Aufnahmesystems für Flüchtlinge Ansprechpartner Beschulungspraxis von Flüchtlingen im deutschen BildungssystemFür einen Teil der nach Deutschland geflüchteten Kinder und Jugendlichen erfolgt der Schulzugang nicht nur zu spät, vieles deutet darauf hin, dass auch die Beschulungspraxis den Lernfortschritt der Geflüchteten beeinträchtigt. Allerdings fehlt bislang ein systematischer Blick in die Schulpraxis, die je nach Bundesland und Schule von gemeinsamem zu teilintegriertem bis hin zu getrenntem Unterricht reicht. Publikation Studie Schule als Sackgasse? Jugendliche Flüchtlinge an segregierten Schulen Ansprechpartner Identifikation mit Deutschland und Diskriminierungserfahrungen von ZuwanderernSubjektiv wahrgenommene Diskriminierung aufgrund der Herkunft ist ein bedeutender Indikator für gleichberechtigte Teilhabe in einer Einwanderungsgesellschaft. Frühere Befunde für Deutschland belegen, dass Zuwanderer aus arabischsprachigen Herkunftsregionen und der Türkei häufiger von erlebter Benachteiligung berichten als Menschen, die z. B. aus Osteuropa eingewandert sind. Für Deutschland blieb bislang ungeklärt, ob und inwiefern die je nach Herkunftsgruppe unterschiedliche Diskriminierungswahrnehmung mit einer äußeren Erscheinung zusammenhängt, die auf eine Migrationsbiografie schließen lässt. Fühlen sich Menschen, denen bspw. aufgrund ihrer Hautfarbe oder auch eines Kopftuchs ein Migrationshintergrund zugeordnet werden kann, stärker diskriminiert? Dieser Frage sollte auf Basis des SVR-Integrationsbarometers 2016 nachgegangen werden. Das Projekt wurde von der Stiftung Mercator gefördert. Die Ergebnisse wurden im Januar 2018 veröffentlicht. Publikation Policy Brief Ansprechpartner Study and Work – Wie internationale Studierende den Berufseinstieg erlebenWie erleben internationale Studierende den Berufseinstieg in Deutschland? Wie unterscheidet sich der tatsächliche Übergang nach dem Studienabschluss von ihren ursprünglichen Erwartungen? Und welche Bedeutung hat die Phase nach Studienabschluss für ihren weiteren Verbleib in Deutschland – bzw. ihre Rückkehr oder Weiterwanderung in ein anderes Land? Diese und weitere zuwanderungs- sowie hochschulpolitischen Fragen wollte der Forschungsbereich beim Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) im Rahmen der Initiative "Study & Work" erstmalig mit einer Längsschnittstudie untersuchen. Im Mittelpunkt des Forschungsvorhabens stand die Befragung von internationalen Studierenden bzw. Absolventen deutscher Hochschulen zu zwei Messzeitpunkten: (1) am Ende ihres Studiums und (2) etwa 18 Monate nach Studienabschluss. Dies ermöglichte zum einen, die tatsächlich erlebten Berufseinstiegserfahrungen mit den ex ante geäußerten Erwartungen in der Schlussphase des Studiums zu vergleichen. Zum anderen konnten so erstmalig die Erfahrungen, Beweggründe und Wanderungsbewegungen derjenigen internationalen Studierenden beleuchtet werden, die nach dem Abschluss in ihr Herkunftsland oder einen Drittstaat abgewandert sind. Das Projekt wurde gefördert vom Stifterverband und von der Stiftung Mercator. Ergebnisse der ersten Befragungswelle wurden im Februar 2016 in einem Policy Brief veröffentlicht. Die abschließende Studie wurde im Dezember 2017 veröffentlicht. Publikationen Studie Vom Hörsaal in den Betrieb? Internationale Studierende beim Berufseinstieg in Deutschland Infografiken Studiendesign und Stichprobe Policy Brief Engagiert gewinnt. Bessere Berufschancen für internationale Studierende durch Praxiserfahrungen Infografik Ansprechpartnerin Reine Symbolpolitik oder Grundlage für effektive Teilhabe? Die Integrationsgesetze der BundesländerSeit 2010 haben Berlin, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und zuletzt Bayern jeweils ein Integrationsgesetz auf Landesebene verabschiedet. In weiteren Bundesländern wurden solche Rechtsakte gefordert, angekündigt oder diskutiert. Die Inhalte der einzelnen Gesetze unterscheiden sich, doch gemein ist vielen von ihnen, dass sie Institutionen und Prozesse verankern, um Integrationspolitik auf Landesebene und auf kommunaler Ebene zu formulieren und umzusetzen. Dazu gehören Regelungen über Integrationsbeauftragte und -beiräte ebenso wie Kooperations- und Koordinationsstrukturen zwischen Land und Kommunen, Mitbestimmungsmöglichkeiten für Menschen mit Migrationshintergrund sowie Richtlinien für die Verwaltung. Im Rahmen des Forschungsprojekts wurden die bestehenden Gesetze analysiert und verglichen und es wurde der Frage nachgegangen, ob Integrationsgesetze ein sinnvolles Instrument sind, um Integrations- und Teilhabepolitik effektiver zu steuern. Das Projekt wurde von der Stiftung Mercator gefördert. Die Ergebnisse wurden im Oktober 2017 in Form eines Policy Briefs veröffentlicht. Publikationen Policy Brief Papiertiger oder Meilensteine? Die Integrationsgesetze der Bundesländer im Vergleich Ansprechpartnerin Lehrerhandeln und Schülerleistung – Wie Lehrer ihre Schüler motivieren könnenNach wie vor haben Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund gegenüber Gleichaltrigen ohne Migrationshintergrund weitaus geringere Bildungschancen. Die zentrale Bedeutung der Erwartungen und des Handelns von Lehrkräften und der Lehrer-Schüler-Interaktion für den Bildungserfolg ist zwar evident, offen sind aber zentrale Fragen: Zum einen mangelt es an empirisch abgesicherten Erkenntnissen über den Einfluss von Lehrererwartungen und -einstellungen bzw. von Lehrerhandeln auf die Selbstwahrnehmung und das Leistungsniveau von Schülern. Zum anderen ist – als unmittelbare Folge der bestehenden Forschungslücke – weitgehend ungeklärt, welche didaktischen und schul- bzw. bildungspolitischen Maßnahmen einen wirksamen Ansatz bieten, um negative Einflüsse zu vermeiden bzw. die Rahmenbedingungen für schulischen Erfolg zu verbessern. In Kooperation mit dem Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) an der Humboldt Universität analysiert der SVR-Forschungsbereich die Lehrer-Schüler-Interaktion und ihre Effekte auf den Bildungs(miss)erfolg. Im Rahmen dieses Forschungsprojekts entwickelt eine Teilstudie selbstwertfördernde Strategien für Schüler, die Lehrkräfte anwenden können, um einer negativen Stereotypisierung vorzubeugen. Diese Strategien zur Stärkung der Selbstbestätigung werden in einer großangelegten experimentellen Studie an Schulen auf ihre Wirksamkeit für die Selbstwahrnehmung von Schülern und ihre Schülerleistung untersucht. Das Forschungsprojekt wird von der Stiftung Mercator gefördert. Die Ergebnisse wurden im Juli 2017 veröffentlicht. Publikationen Studie Vielfalt im Klassenzimmer. Wie Lehrkräfte gute Leistung fördern können Infografiken Zustimmung zu religionspolitischen Aussagen Ansprechpartnerin Allein durch den Hochschuldschungel? Herausforderungen und Problemlagen bei Studierenden mit MigrationshintergrundMehr als jeder vierte Studierende an deutschen Hochschulen ist Zuwanderer. Neben Studierenden mit ausländischer Staatsbürgerschaft zählen hierzu vor allem deutsche Staatsangehörige mit eigener Migrationserfahrung bzw. mit im Ausland geborenen Eltern. Trotz politischer Forderungen nach erhöhter Bildungsbeteiligung und begleitender Studierendenforschung gibt es bislang nur wenig differenziertes Wissen über diese stetig wachsende Gruppe. Aufbauend auf seinen bisherigen Beiträgen zu den Themen Chancengerechtigkeit im Bildungssystem und Internationalisierung der Hochschulen untersuchte der SVR-Forschungsbereich die Studiensituation junger Menschen mit Migrationshintergrund. Anhand der Analyse entwickelte das Forschungsprojekt gesellschafts- und bildungspolitische Handlungsempfehlungen für bessere Bildungschancen. Das Projekt wurde gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Die Ergebnisse wurden im Mai 2017 veröffentlicht. Publikationen Studie Infografiken Zusammensetzung der Studierendenschaft an deutschen Hochschulen 2015 Ansprechpartner Rückkehrpolitik in Deutschland: Konzeption und Umsetzung der AufenthaltsbeendigungAufgrund der in den letzten Jahren massiv gestiegenen Zahl von Flüchtlingen in Deutschland steigt auch die absolute Zahl ausreisepflichtiger Personen, die Deutschland wieder verlassen müssen. Es zeichnet sich deshalb ab, dass die Ausländerbehörden in den nächsten Jahren vermehrt mit der Organisation und dem Vollzug von Ausreisen konfrontiert sein werden – sei es durch Abschiebungen oder durch die Förderung selbstständiger Ausreisen. Ziel des Projektes war es, die unterschiedlichen Herangehensweisen im Bereich der Aufenthaltsbeendigung exemplarisch auf Ebene dreier Länder aufzuarbeiten und deren Umsetzung durch die Ausländerbehörden zu untersuchen. Besonderes Augenmerk lag dabei auf der Frage, welcher Stellenwert jeweils der selbstständigen Ausreise bzw. der Abschiebung zukommt und wie beide Möglichkeiten in die konkrete Politik der Aufenthaltsbeendigung einfließen sollen – etwa als Strategie von Bund und Ländern oder in der praktischen Umsetzung durch die Ausländerbehörden in den Kommunen, Landkreisen oder kreisfreien Städten. Dabei lag ein besonderer Fokus auf der sog. freiwilligen Ausreise, die gemeinhin als ‚humanere‘ und kostengünstigere Variante der Rückkehr gilt. Die Studie soll damit auch zur Versachlichung der öffentlichen Debatte beitragen. Das Forschungsprojekt wurde von der Stiftung Mercator gefördert. Die Studie wurde Ende März 2017 veröffentlicht. Publikationen Studie Rückkehrpolitik in Deutschland. Wege zur Stärkung der geförderten Ausreise Ansprechpartner
Von der Aufnahme zu gesellschaftlicher Teilhabe: Die Perspektive der Flüchtlinge auf ihre Lebenslagen in DeutschlandDie steigende Zahl von Flüchtlingen in Deutschland stellt Politik, Behörden und Zivilgesellschaft derzeit vor die Herausforderung einer angemessenen Aufnahme, Versorgung und gesellschaftlichen Integration. In den Debatten fehlt dabei jedoch meist eine Perspektive – die der Flüchtlinge selbst. Belastbares Wissen über deren Lebenslage ist aber dringend notwendig, um das Asyl- und Aufnahmesystem passgenau auf die Bedarfe zuzuschneiden, aber auch die Möglichkeiten gesellschaftlicher Teilhabe neu zu gestalten und die öffentliche Debatte zu versachlichen. Ziel des Forschungsprojektes war daher eine wissenschaftlich fundierte Beschreibung der aktuellen Lebenslage von Flüchtlingen in Deutschland aus der Perspektive der Betroffenen selbst. Mittels qualitativer Interviews in mehreren Bundesländern sollten Erkenntnisse darüber gesammelt werden, welche Bedarfe und Erwartungen die Betroffenen haben, welche Ressourcen sie mitbringen und wie sie ihre aktuelle Lebenslage sowie ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden wahrnehmen. Der Fokus der Studie lag bei Personen mit unsicherem Aufenthaltsstatus in einem frühen Stadium ihres Aufenthalts in Deutschland. Aus den Erkenntnissen sollten Handlungsempfehlungen für eine Verbesserung der Aufnahme und Integration von Flüchtlingen entwickelt werden, die für politische Entscheidungsträger in Bund, Ländern und Kommunen sowie für staatliche und zivilgesellschaftliche Akteure der praktischen Flüchtlingsarbeit relevant sind. Es handelt sich um eine Studie des Forschungsbereichs beim Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration und der Robert Bosch Stiftung. Die Ergebnisse wurden im November 2017 veröffentlicht. Erste Ergebnisse aus den Gesprächen mit Asylsuchenden wurden in einer Kurzinformation bereits im Januar 2017 publiziert. Publikationen Studie Wie gelingt Integration? Asylsuchende über ihre Lebenslagen und Teilhabeperspektiven in Deutschland Infografiken Lebenslagen von Flüchtlingen: Themen, die die Befragten im offenen Interviewteil von sich aus ansprachen Kurzinformation Was wirklich wichtig ist: Einblicke in die Lebenssituation von Flüchtlingen Infografik Lebenslagen von Flüchtlingen: Themen, die Flüchtlinge von sich aus ansprechen Ansprechpartner Ankommen und Bleiben – Bedingungen für die Wohnortwahl von FlüchtlingenAuf kommunaler Ebene wird die gestiegene Flüchtlingszuwanderung einerseits mit kurzfristigen finanziellen Belastungen in Verbindung gebracht, andererseits aber auch mit mittel- und langfristigen Chancen. Unter integrationspolitischen Gesichtspunkten stellt sich die Frage, wie sich die Flüchtlinge auf das Bundesgebiet verteilen. Besonders aus den ländlichen Regionen im Osten Deutschlands ziehen viele Flüchtlinge nach ihrer Anerkennung in große Städte wie Berlin, Düsseldorf oder Hamburg, wo bereits Gemeinschaften ihrer Landsleute leben. Ziel des Forschungsprojekts war zum einen, Erkenntnisse über die Herausforderungen zu gewinnen, die auf kommunaler und Kreisebene durch die Weiterwanderung von Flüchtlingen entstehen. Zum anderen sollten die Rahmenbedingungen analysiert werden, unter denen – trotz teils erheblicher struktureller Schwächen im Bereich von Arbeitsmarkt und Infrastruktur – Integrationsanstrengungen zum Erfolg führen und anerkannte Flüchtlinge in den Gemeinden heimisch werden lassen. Dazu sollten im Rahmen einer explorativen Studie verfügbare Daten ausgewertet und politische Steuerungsmöglichkeiten und -praktiken auf der Ebene der Länder und der Landkreise analysiert werden, unter Berücksichtigung der Ausgestaltung von Wohnsitzauflagen gemäß dem neuen Integrationsgesetz. Das Projekt wurde von der Stiftung Mercator gefördert. Die Ergebnisse wurden im November 2016 veröffentlicht. Publikationen Policy Brief Ankommen und Bleiben. Wohnsitzauflagen als integrationsfördernde Maßnahme? Infografik Ansprechpartner Lehrerbildung in der EinwanderungsgesellschaftInzwischen hat etwa jedes dritte Kind in Deutschland einen Migrationshintergrund, in Großstädten sind es sogar fast die Hälfte. Diese Heterogenität stellt viele Lehrerkräfte vor neue Herausforderungen inner- und außerhalb des Unterrichts und in der Zusammenarbeit mit Eltern. Nicht wenige Lehrkräfte erleben dies als Überforderung, da sie für den Umgang mit Vielfalt nicht ausreichend qualifiziert wurden. Ziel des Projekts war es daher, zu untersuchen, inwiefern angehende und im Dienst stehende Lehrkräfte auf den Unterrichtsalltag in sprachlich und kulturell vielfältigen Schulklassen aus- und fortgebildet werden. Hierzu wurden neben den gesetzlichen Vorgaben für Lehreraus- und -fortbildung auch die Angebote der lehrerausbildenden Hochschulen, Studienseminare sowie der Landesinstitute für Lehrerbildung analysiert. Das Forschungsprojekt wurde gemeinsam durchgeführt mit dem Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache (Universität zu Köln). Das Projekt wurde von der Stiftung Mercator gefördert. Die Ergebnisse wurden im September 2016 veröffentlicht. Publikationen Policy Brief Lehrerbildung in der Einwanderungsgesellschaft. Qualifizierug für den Normalfall Vielfalt Infografik Sprachbildung als verpflichtender Teil der Lehrerausbildung in den Bundesländern Ansprechpartner Bedarfsorientierte SchulfinanzierungKinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund lernen häufiger an Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter und leistungsschwacher Schüler. Die leistungshemmenden Kompositionsfaktoren dieser Schulen werden bislang jedoch nicht – oder nur unzureichend – in der Schulfinanzierung berücksichtigt. Ziel dieses Forschungsprojekts ist die systematische Gegenüberstellung datenbasierter und nicht-datenbasierter Finanzierungsmechanismen in den 16 Bundesländern. Der innerdeutsche Vergleich wird um eine Bestandsaufnahme der Instrumente für bedarfsorientierte Schulfinanzierung in Frankreich, Kanada und den USA ergänzt. Das Forschungsprojekt wird in Kooperation mit dem Migration Policy Institute (MPI) in Washington (USA) durchgeführt. Gefördert wird das Projekt von der Stiftung Mercator. Die Ergebnisse wurden im ersten und zweiten Quartal 2016 veröffentlicht. Publikationen Policy Brief Ungleiches ungleich behandeln! Wege zu einer bedarfsorientierten Schulfinanzierung Studie Ansprechpartner Mitläufer, Vorreiter, Bremser? Die Rolle Deutschlands in der Global Migration GovernanceInternationale Migration betrifft nie nur einen einzelnen Staat. Besonders die internationale Wanderung von Arbeitskräften hat vielfältige Auswirkungen für Herkunfts- und Zielstaaten. Das internationale Regelwerk zur Steuerung von Migration gleicht jedoch – im Gegensatz zu anderen globalen Themen wie Handel oder Klimawandel und mit Ausnahme des internationalen Flüchtlingsregimes – bestenfalls einem Flickenteppich. Das Zögern von Staaten, formelle multilaterale Abkommen zu Migration zu schließen, zeigt sich z.B. in der sehr geringen Ratifizierungsrate der UN-Konvention zum Schutz der Rechte aller Wanderarbeitnehmer von 1990: kein Zielland in Westeuropa oder Nordamerika hat dieses Abkommen bislang ratifiziert. Indes entwickelt sich die Debatte um internationale Migration und Ansätze zu deren Regelung besonders im Kontext „Migration und Entwicklung“ seit der Jahrtausendwende rasant. Als Meilensteine gelten die von der UN eingesetzte Weltkommission für Internationale Migration (2003-2005), die Hochrangigen Dialoge im Rahmen der UN über Migration und Entwicklung (2006/2013), das seit 2007 jährlich tagende Globale Forum zu Migration und Entwicklung (GFMD), die interinstitutionelle Globale Migrationsgruppe (GMG) sowie diverse Initiativen relevanter internationaler Organisationen. Deutschland engagiert sich zunehmend in der Globalen Migrationspolitik; deutlich wird dies u.a. in der Übernahme des Ko-Vorsitzes des GFMD 2017/18 gemeinsam mit Marokko. Das Forschungsprojekt hatte daher zum Ziel, die sich rasch entwickelnde globale Governance von Migration und die deutsche Rolle in diesem Prozess abzubilden. Eine Analyse der Akteure, Foren und Interessen sollte zu mehr Transparenz verhelfen und in politische Handlungsempfehlungen münden. Das von der Bertelsmann Stiftung und dem SVR-Forschungsbereich initiierte Forschungsprojekt wurde von der Bertelsmann Stiftung gefördert. Die Bertelsmann Stiftung beschäftigt sich anlässlich der Verleihung des Reinhard Mohn Preises 2015 an Prof. Rita Süssmuth verstärkt mit Fragen fairer Migrationsgestaltung weltweit. Die Ergebnisse wurden im Frühjahr 2016 veröffentlicht. Publikationen Policy Brief Global Migration Governance: Deutschland als Mitgestalter internationaler Migrationspolitik Infografiken Der Flickenteppich der Global Migration Governance: zentrale Akteure und Foren Ansprechpartnerin Pflege und Pflegeerwartungen in der EinwanderungsgesellschaftIm Zuge des demografischen Wandels steigt die Zahl der Pflegebedürftigen mit Migrationshintergrund, die auf kultursensible Gesundheits- und Pflegeangebote angewiesen sind. Für die ambulante Pflege zeigen die bisherigen Erkenntnisse, dass Zuwanderer mit Pflegebedarf bestehende Leistungen seltener in Anspruch nehmen als Personen ohne Migrationshintergrund. Und auch in der stationären Pflege wird bislang ein nur sehr geringer Anteil der pflegebedürftigen Zuwanderer versorgt. Zu erwarten ist, dass zukünftig in beiden Bereichen, d. h. stationär wie ambulant, mehr Zuwanderer betreut werden, worauf der Pflegebereich kapazitiv und konzeptionell nur unzureichend vorbereitet ist. Auch zu den konkreten Pflegeerwartungen der Zuwanderer liegen bislang erst sehr wenige, meist qualitative Untersuchungen vor. Somit fehlen Erkenntnisse zu Bedürfnislagen, auf deren Basis eine Konzeption kultursensibler Pflege erstellt werden könnte. Um zumindest über einige Aspekte genauer Aufschluss zu gewinnen, untersuchte das SVR-Integrationsbarometer die Pflegepräferenzen von Menschen (mit und ohne Migrationshintergrund) in Deutschland. Diese Datenbasis erlaubte auch, zwischen einzelnen Herkunftsgruppen zu differenzieren, etwa in Bezug auf ihre Wünsche an eine Pflegekraft. Das Forschungsprojekt wurde von der Stiftung Mercator gefördert. Die Ergebnisse wurden im November 2015 veröffentlicht. Policy Brief In Vielfalt altern. Pflege und Pflegepräferenzen im Einwanderungsland Deutschland Expertise Pflege und Pflegeerwartungen in der Einwanderungsgesellschaft Ansprechpartner Schnelle Schutzgewährung? Die humanitären Aufnahmeprogramme in der SyrienkriseDie Syrienkrise hat seit 2011 zu Flüchtlingsbewegungen in historischem Ausmaß geführt. Nach Einschätzung der Vereinten Nationen handelt es sich mittlerweile um die größte humanitäre Katastrophe seit Ende des zweiten Weltkriegs. Inzwischen sind rund 4 Millionen Personen in die Nachbarstaaten geflüchtet. Vergleichsweise wenige Flüchtlinge haben dagegen bislang in Europa Aufnahme gefunden. Deutschland hat als einer von wenigen EU-Staaten in substanziellem Umfang syrische Flüchtlinge auch außerhalb des regulären Asylverfahrens aufgenommen. Inzwischen gibt es drei Bundesprogramme mit insgesamt 20.000 Plätzen. Zudem haben 15 Bundesländer Aufnahmeerlasse herausgegeben. Ein großer Vorteil dieser Programme besteht darin, dass sie den ausgewählten Flüchtlingen die legale und sichere Einreise nach Deutschland ermöglichen und diese teilweise bei Familienangehörigen aufgenommen werden können. Einem Asylantrag geht hingegen meist eine illegale Einreise sowie damit verbunden eine oftmals lebensgefährliche Überquerung des Mittelmeers voraus. Die Aufnahmeprogramme unterscheiden sich jedoch hinsichtlich der Zugangsvoraussetzungen für Schutzsuchende in Syrien bzw. für deren Angehörige in Deutschland. Auch die Rechtsansprüche und Verpflichtungen für die Betroffenen unterscheiden sich z. T. erheblich. Ziel des Forschungsprojekts ist, die verschiedenen Programme vergleichend zu analysieren. Der Policy Brief soll einen Beitrag zur Optimierung zukünftiger Aufnahmeverfahren zum temporären Schutz im Falle größerer Flüchtlingskrisen leisten. Die methodische Herangehensweise besteht in der Analyse von Dokumenten, statistischen Daten und Experteninterviews mit prozessbeteiligten Akteuren. Das Forschungsprojekt wurde von der Stiftung Mercator gefördert. Die Ergebnisse wurden im dritten Quartal 2015 veröffentlicht. Publikationen Policy Brief Sicherer Zugang. Die humanitären Aufnahmeprogramme für syrische Flüchtlinge in Deutschland Infografik Ablauf des Aufnahmeverfahrens am Beispiel des dritten Bundesprogramms Ansprechpartner Zugangstor Hochschule. Wie Hochschulen systematischer zur Anwerbung internationaler Fachkräfte beitragen könnenErste wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass gesetzliche Änderungen allein nicht zum gewünschten Verbleib internationaler Hochschulabsolventen führen. Vielmehr müssen Hochschulen, Unternehmen und andere lokale und regionale Akteure gemeinsam die Rahmenbedingungen verbessern und Übergänge in den Arbeitsmarkt gestalten. Ziel des Forschungsprojekts ist, zu untersuchen, inwiefern dies bereits geschieht und wie gut das deutsche Übergangsmanagement im internationalen Vergleich aufgestellt ist. Im Zentrum der Studie steht eine Bestandsaufnahme der vorhandenen Unterstützungsstrukturen für den Berufseinstieg internationaler Studierender. Diese wird mithilfe einer internationalen Umfrage an allen staatlichen Universitäten und Fachhochschulen in vier Vergleichsländern (Deutschland, Kanada, Niederlande, Schweden) umgesetzt. Das Forschungsprojekt wurde von der Stiftung Mercator und dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft gefördert. Die Ergebnisse wurden im zweiten Quartal 2015 veröffentlicht. Projektpartner waren der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD), das Career Service Netzwerk Deutschland (csnd), das Canadian Bureau for International Education (CBIE), die Netherlands Organisation for International Cooperation in Higher Education (EP-Nuffic) und der Swedish Council for Higher Education (UHR). Publikationen Studie (Deutsch) Zugangstor Hochschule: Internationale Studierende als Fachkräfte von morgen gewinnen Studie (Englisch) Methodenbericht Zugangstor Hochschule: Internationale Studierende als Fachkräfte von morgen gewinnen Infografiken Arbeitssuchende internationale Hochschulabsolventen
Motive von Auswanderern aus DeutschlandAngesichts des demografischen Wandels und des zu erwartenden Fachkräftemangels besteht von Seiten der Politik ein großes Interesse an verlässlichen Informationen über Ausmaß, Ursachen und Folgen von Aus- und Rückwanderung. Ziel des Forschungsprojekts ist es, präzise Erkenntnisse zu den ausschlaggebenden Motiven von Aus- und Rückwanderern zu gewinnen. Kernstück des Projekts ist daher eine schriftliche Befragung zu den Beweggründen, aus Deutschland auszuwandern bzw. nach Deutschland zurückzukehren. Das Forschungsprojekt wird in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Sozialstrukturanalyse der Universität Duisburg-Essen (UDE) und dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) durchgeführt. Mit Unterstützung ausgewählter Meldeämter wurden Abwanderer und Rückkehrer ermittelt und eingeladen, an einer Befragung (Online-Fragebogen) teilzunehmen. Die Befragung wird vom Sozialwissenschaftlichen Umfragezentrum (SUZ) in Duisburg realisiert und hat Ende März 2014 begonnen. Das Forschungsprojekt wurde von der Stiftung Mercator und den genannten Kooperationspartnern gefördert. Die Ergebnisse wurden im März 2015 veröffentlicht. Publikationen Studie Methodenbericht Daten- und Methodenbericht des BiB Grafiken Hauptmotive für die Auswanderung Ansprechpartner Elternarbeit im schulischen BereichDie Notwendigkeit einer stärkeren Zusammenarbeit von Schulen und Eltern ist inzwischen anerkannt. Jedoch fehlt es noch an einem einheitlichen Verständnis darüber, was gute Elternarbeit auszeichnet. Ziel des Projekts war die Entwicklung eines Kriterienkatalogs guter Elternarbeit im schulischen Bereich, der für die praktische Umsetzung gedacht ist. Schulen, die sich bisher diesem Thema noch nicht gewidmet haben, könnten sich an solchen Standards orientieren, um kooperative Elternarbeit an ihrer Schule aufzubauen und in bestehende Strukturen sinnvoll einzubauen. Das Projekt wurde von der Vodafone Stiftung Deutschland gefördert und lief bis Dezember 2014. Publikationen Studie Eltern als Bildungspartner: Wie Beteiligung an Grundschulen gelingen kann Policy Brief Kurzinformation Baustelle Elternarbeit. Eine Bestandsaufnahme der Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus
Elternarbeit im frühkindlichen BereichBildungserfolg und gesellschaftliche Partizipation haben ihre Wurzeln bereits in der frühen Kindheit. Eltern legen als wichtigste Bezugspersonen das Fundament für die Bildungskarriere ihres Kindes, was gerade zugewanderte Eltern vor besondere Herausforderungen stellen kann. Kindertageseinrichtungen können Eltern bei ihren Erziehungsaufgaben wichtige Unterstützung geben. Ziel des Projekts ist es, Rollen und Möglichkeiten von Kindertageseinrichtungen als Orte der Elternbildung aufzuzeigen. Das Projekt thematisiert den allgemeinen Zugang von Familien mit Migrationshintergrund zur institutionellen Kindertagesbetreuung, die Verankerung von Elternbildung in Kindertageseinrichtungen und die hierfür notwendigen Voraussetzungen sowie die Partizipation zugewanderter Familien an den Angeboten. Das Projekt wurde von der Vodafone Stiftung Deutschland gefördert und lief bis Dezember 2014. Publikationen Studie Eltern als Bildungspartner: Wie Beteiligung an Grundschulen gelingen kann Studie Kitas als Brückenbauer: Interkulturelle Elternbildung in der Einwanderungsgesellschaft Policy Brief Infografiken Interkulturelle Öffnung der Elternbildung an Kitas
Diskriminierung am AusbildungsmarktDiskriminierung am Arbeitsmarkt ist besonders folgenschwer, da sich Erfolg oder Misserfolg im Arbeitsleben auch auf die Partizipationschancen in anderen Bereichen auswirkt. Ziel des Projekts war, Auftreten und Ausmaß von Diskriminierung bei der Bewerbung um Ausbildungsplätze zu erheben und mögliche Ursachen und Mechanismen für Benachteiligung zu identifizieren. Dies hat der SVR-Forschungsbereich erstmals und unter Anwendung eines Korrespondenztestverfahrens analysiert. Von den Ergebnissen können Akteure in der Praxis wie Ausbildungsbetriebe, Bewerber um Ausbildungsplätze, Industrie-, Handels- und Handwerkskammern, Akteure des Übergangsmanagements sowie politische Entscheidungsträger profitieren. Das Forschungsprojekt wurde von der Robert Bosch Stiftung gefördert. Die Ergebnisse wurden im März 2014 veröffentlicht. Publikationen Studie Diskriminierung am Ausbildungsmarkt: Ausmaß, Ursachen und Handlungsperspektiven Infografik Zahl der Bewerbungen für ein Vorstellungsgespräch Video Entscheidungsfaktoren bei der Bewerberauswahl Expertise Rechtliche Aspekte von Testing-Verfahren
Europäische Flüchtlingspolitik: Wege zu einer fairen LastenteilungDie Zahl der Asylbewerber in der EU wächst. Einige EU-Mitgliedstaaten sind wesentlich stärker Ziel von Fluchtmigration als andere, es fehlt an einer einheitlichen Praxis und Standards für Verfahren, Unterbringung und Versorgung. Zudem ist die EU noch weit entfernt von einem in allen Mitgliedstaaten einheitlichen Schutzniveau. Auf Basis einer Analyse dieser Gegebenheiten argumentiert der Policy Brief, dass in der EU ein Mechanismus fehlt, der eine gerechtere Verteilung von Asylbewerbern auf die Mitgliedstaaten ermöglicht. Ziel dieses vom SVR-Forschungsbereich und der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP)gemeinsam durchgeführten Projekts war die gemeinsame Entwicklung eines Mehrfaktorenmodells zur fairen Lastenteilung, das Wirtschaftskraft, Einwohnerzahl, Größe und Arbeitslosenquote der EU-Mitgliedstaaten berücksichtigt und ermöglicht, für jedes Land eine faire Aufnahmequote für Flüchtlinge zu berechnen. Das Forschungsprojekt wurde von der Stiftung Mercator und der SWP gefördert. Die Ergebnisse wurden im November 2013 veröffentlicht. Publikationen Policy Brief (Deutsch) Europäische Flüchtlingspolitik: Wege zu einer fairen Lastenteilung Policy Brief (Englisch) European Refugee Policy: Pathways to Fairer Burden-Sharing Kurzinformation Krise der europäischen Asylpolitik: Kollektive Aufnahmeverfahren mit fairen Quoten einrichten
Potenzial für Bundestagswahlen: Politische Partizipation von DrittstaatsangehörigenDie in Deutschland lebenden Zuwanderer aus Drittstaaten bergen ein großes Wählerpotenzial für Bundestagswahlen, das noch nicht ausreichend ausgeschöpft wird – unter anderem, weil das Wahlrecht hierfür an eine Einbürgerung gebunden ist. Wie steht es um den Wunsch nach politischer Partizipation bei Drittstaatsangehörigen und wo besteht Handlungsbedarf, um ihre politische Beteiligung zu erhöhen? Ziel dieses Forschungsprojektswar es, die Bereitschaft von Drittstaatsangehörigen, sich einbürgern zu lassen, sowie ihren Wunsch nach parlamentarischer Repräsentation zu ermitteln. Als Grundlage für die Analyse dienten die Daten des Immigrant Citizens Survey. Auf dieser Basis wurden Empfehlungen entwickelt, die die politische Beteiligung von Drittstaatsangehörigen erhöhen können. So könnte verstärkt für Einbürgerung geworben werben und der Wert der Staatsbürgerschaft und des Wahlrechts deutlicher herausgestellt werden. Das Forschungsprojekt wurde von der Stiftung Mercator gefördert. Die Ergebnisse wurden im August 2013 veröffentlicht. Publikationen Policy Brief Potenzial für Bundestagswahlen: Politische Partizipation von Drittstaatsangehörigen
Segregation von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund im deutschen SchulsystemDie Segregation im deutschen Bildungssystem verschlechtert die Bildungschancen von jungen Menschen mit Migrationshintergrund. Das Forschungsprojekt wirft einen kritischen Blick auf das Ausmaß, die Ursachen und die Effekte der Bildungssegregation von in Deutschland lebenden Schülern mit Migrationshintergrund. Bei Schülern mit Migrationshintergrund, die Schulen mit einem hohen Anteil von Kindern aus Zuwandererfamilien besuchen, sind häufig Leistungsrückstände festzustellen. Die Studie untersucht die bisher bedeutendsten Interventionsmaßnahmen deutscher Akteure sowie international bewährte Praktiken zur Herstellung von Chancengleichheit an segregierten Schulen. Es entwickelt konkrete Handlungsempfehlungen zur Verminderung von Leistungsrückständen an segregierten Schulen. Das Forschungsprojekt wurde von der Stiftung Mercator gefördert. Die Ergebnisse des Projekts wurden im Juli 2013 veröffentlicht. Publikationen Studie Policy Brief Segregation an Grundschulen: Der Einfluss der elterlichen Schulwahl Infografik Handlungsempfehlungen für segregierte Schulen
Muslime in der Mehrheitsgesellschaft: Medienbild und Alltagserfahrungen in DeutschlandObwohl die in Deutschland geborene zweite Generationmuslimischer Zuwanderer erheblich besser integriertist als die erste Generation, verengen sich politischeund mediale Debatten zunehmend auf die ‚gescheiterte Integration der Muslime‘. Ziel dieses Forschungsprojekts war es, Einschätzungen der Bevölkerung zur medialen Darstellung von Muslimenauf Grundlage einer Auswertung des SVR-Integrationsbarometers 2012 zu analysieren.Aufbauend auf den Befunden wurden zudem Handlungsansätze entwickelt, die die Ausgewogenheit der medialen Berichterstattung befördern können. Das Forschungsprojekt wurde von der Stiftung Mercator gefördert. Die Ergebnisse wurden im März 2013 veröffentlicht. Publikationen Policy Brief Muslime in der Mehrheitsgesellschaft: Medienbild und Alltagserfahrungen in Deutschland Infografik Schätzwerte für die Zahl der Muslime in Deutschland
Immigrant Citizens SurveyIm Rahmen des Projekts „Immigrant Citizens Survey“ wurden Zuwanderer aus Staaten außerhalb der EU nach ihren Erfahrungen in den Bereichen Arbeitsmarkt, Spracherwerb, politische Partizipation, Aufenthaltsrecht, Einbürgerung und Familienzusammenführung befragt, um ein genaueres Verständnis von Integrationsprozessen zu erlangen. Auf dieser Grundlage wurden auch Anregungen entwickelt, wie Integrationsziele besser zu erreichen sind. Die Untersuchung wurde in Deutschland und weiteren sechs europäischen Ländern durchgeführt: in Belgien, Frankreich, Italien, Portugal, Spanien und Ungarn. Für Deutschland wurden insgesamt 1.200 Zuwanderer aus Nicht-EU-Staaten persönlich befragt. Die Studie wurde von der Europäischen Kommission, der King Baudouin Foundation (Belgien) und der FundaçãoCalousteGulbenkian (Portugal) finanziert. Koordiniert wurde das Projekt von der Migration Policy Group (MPG) mit Sitz in Brüssel. Die Ergebnisse wurden im Rahmen einer internationalen Fachtagung im Juni 2012 vorgestellt und veröffentlicht. Publikationen Studie Studie
Value Migration – Bleibeabsichten internationaler StudierenderObwohl internationale Studierende zunehmend als potenzielle Fachkräfte gelten, ist bislang wenig bekannt über ihre Bleibeabsichten. Ziel des Forschungsprojekts war es, die wichtigsten Einflussfaktoren auf die Bleibeabsichten internationaler Studierender erstmalig international vergleichend zu untersuchen. Kernstück des Vorhabens war eine Online-Befragung unter mehr als 6.000 internationalenStudierenden in fünf ausgewählten EU-Staaten (Deutschland, Schweden, Niederlande, Frankreich, Großbritannien). Das Projekt wurde vom SVR-Forschungsbereich in Zusammenarbeit mit der Migration Policy Group (MPG) durchgeführt. Für jedes der untersuchten Länder wurden zudem akademische und öffentliche Partner einbezogen (für Deutschland z. B. der DAAD). Das Forschungsprojekt wurde von der Stiftung Mercator gefördert. Die Ergebnisse wurden im Rahmen einer internationalen Fachtagung im April 2012 vorgestellt und veröffentlicht. Publikationen Studie Studie
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