Pressemitteilung Sachverständigenrat

SVR: Flüchtlingen Zugang zu Integrationskursen ermöglichen

Die SVR-Vorsitzende Prof. Dr. Christine Langenfeld erklärt zum 10. Bericht der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration über die Lage der Ausländerinnen und Ausländer in Deutschland:

„Der Lagebericht der Bundesintegrationsbeauftragten weist zu Recht darauf hin, dass es im Bildungsbereich nach wie vor erheblicher Anstrengungen bedarf, um Chancengleichheit herzustellen. So ist der Anteil der ausländischen Jugendlichen, die die Schule ohne Hauptschulabschluss verlassen, mit 11,6 % nach wie vor zu hoch und mehr als doppelt so hoch wie bei deutschen Jugendlichen. Besorgniserregend ist, dass ein knappes Drittel (30,5 %) der jungen Erwachsenen mit ausländischer Staatsangehörigkeit keinen Berufsabschluss hat (gegenüber 10,9 % bei der deutschen Vergleichsgruppe). Ein Schulabschluss und eine Berufsausbildung sind die grundlegenden Voraussetzungen dafür, Arbeit zu finden und auf eigenen Füßen zu stehen. Auch der SVR hatte in seinem Jahresgutachten 2014 erneut darauf verwiesen, dass sich die Durchlässigkeit des Bildungssystems in den letzten Jahren kaum erhöht hat. Hier ist mehr denn je eine offensive Bildungspolitik gefragt. Dazu gehört auch ein Ausbau qualitativ hochwertiger Ganztagsschulangebote.

Der SVR setzt sich – wie auch die Bundesintegrationsbeauftragte Aydan Özoğuz – dafür ein, die bewährten Integrationskurse auszubauen und für weitere Zielgruppen zu öffnen. Es sollten zum einen mehr berufsbezogene Sprachkurse angeboten werden. Zum anderen sollte Flüchtlingen mit Bleiberecht oder guten Bleibeperspektiven (z. B. Flüchtlingen aus Syrien) die Teilnahme an den Kursen ermöglicht werden. Damit wird ihre Integration entscheidend gefördert. Für den Ausbau der Integrationskurse müssen allerdings auch entsprechende Haushaltsmittel bereitgestellt werden.“

Das Pressestatement können Sie hier herunterladen:
SVR-zum-10.-Lagebericht-der-Integrationsbeauftragten

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Über den Sachverständigenrat
Der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration geht auf eine Initiative der Stiftung Mercator und der VolkswagenStiftung zurück. Ihr gehören acht Stiftungen an. Neben der Stiftung Mercator und der VolkswagenStiftung sind dies: Bertelsmann Stiftung, Freudenberg Stiftung, Gemeinnützige Hertie-Stiftung, Körber-Stiftung, Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und Vodafone Stiftung Deutschland. Der Sachverständigenrat ist ein unabhängiges und gemeinnütziges Beobachtungs-, Bewertungs- und Beratungsgremium, das zu integrations- und migrationspolitischen Themen Stellung bezieht und handlungsorientierte Politikberatung anbietet. Die Ergebnisse seiner Arbeit werden in einem Jahresgutachten veröffentlicht.