Update: Flüchtlinge als Neubürgerinnen und Neubürger

Kurzinformation | Juli 2023

Immer mehr Menschen, die 2015/16 nach Deutschland geflohen und mittlerweile gut integriert sind, erfüllen die Voraussetzungen und lassen sich einbürgern. So erhielten im Jahr 2021 bundesweit 19.100 syrische Staatsangehörige den deutschen Pass – fast dreimal so viele wie im Jahr zuvor. Im Rahmen eines Forschungsprojekts hat der wissenschaftliche Stab des Sachverständigenrats für Integration und Migration (SVR) Projektionen des Einbürgerungsaufkommens für die nächsten Jahre entwickelt.

Die Berechnung auf Grundlage von Daten aus der Einbürgerungsstatistik 2020, die im Jahr 2022 in einem Policy Brief veröffentlicht wurde, zeigt, dass insbesondere bis 2024 erhebliche Steigerungsraten bei den Einbürgerungen von Syrerinnen und Syrern zu erwarten sind. Diese Annahmen wurden im Rahmen einer Neuberechnung des Modells mit Zahlen aus der Einbürgerungsstatistik 2021 bestätigt, das als Update der Veröffentlichung zur Verfügung steht. Demnach ist nicht nur weiterhin mit erheblichen Steigerungsraten zu rechnen. Der „Einbürgerungsboom“ tritt auch früher ein als noch 2022 prognostiziert. Die Voraussetzung dafür ist, dass die Behörden entsprechend hohe Antragszahlen auch ohne massive Verzögerungen bewältigen können. Im Policy Brief benennen die Autoren dazu Handlungsnotwendigkeiten, wie ein ‚Einbürgerungsstau‘ vermieden werden könnte. Zentral ist dabei eine personelle Aufstockung in den Einbürgerungsbehörden. Auch eine weitere Digitalisierung bietet Möglichkeiten, dem steigenden Einbürgerungsinteresse gerecht zu werden.

Den dazugehörigen Policy Brief "Flüchtlinge als Neubürgerinnen und Neubürger. Das Potenzial der nächsten Jahre" sowie weitere Informationen finden Sie unter diesem Link.