Veranstaltungen – Wissenschaftlicher Stab

International Education out of Balance? – Demographic Pressures, Increasing Competition, and the Quest for Sustainable Internationalisation

Englischsprachiger Roundtable am 1. Oktober 2019 im ProjektZentrum Berlin

Deutschland und die Niederlande zählen zu den weltweit beliebtesten Zielländern für internationale Studierende. Die beachtlichen Erfolge ihrer Hochschulen bei der Gewinnung von internationalen Studierenden gehen allerdings nicht durchweg mit einem erfolgreichen Studienabschluss dieser Zielgruppe einher. Auch das reibungslose Einmünden in den regionalen Arbeitsmarkt gelingt trotz hohem Bleibewillen oft nicht. Dies ist nicht nur für die betroffenen Studierenden ein Problem, sondern auch für die Hochschulen und Regionen, die vielerorts zunehmend darauf angewiesen sind, Studierende und Fachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen.

Zusammen mit der Organisation Nuffic, die den internationalen Studierenden- und Dozierendenaustausch in den Niederlanden verwaltet, stellte der SVR das Thema am 1. Oktober 2019 in den Mittelpunkt einer vertraulichen Diskussionsveranstaltung. Teilnehmende aus Verwaltung, Hochschulpraxis und -politik aus Deutschland und den Niederlanden tauschten sich zu den Chancen und Herausforderungen der Internationalisierung aus.

Nach einer Begrüßung durch die SVR-Geschäftsführerin Dr. Cornelia Schu führte Simon Morris-Lange, stellvertretender Leiter des SVR-Forschungsbereichs, in aktuelle Internationalisierungstrends ein. Dabei ging er insbesondere auf den (mangelnden) Studienerfolg sowie die Chancen und Risiken bei der Gewinnung internationaler Studierender ein, insbesondere an Hochschulstandorten, an denen das einheimische Studierendenpotenzial aufgrund des demografischen Wandels zurückgeht.

Nach einer einführenden Präsentation zu den derzeitigen Herausforderungen im niederländischen Hochschulwesen durch Noor Groenendijk von Nuffic drehte sich die anschließende Diskussionsrunde um das Thema Hochschulzulassung. Hierbei kamen insbesondere sogenannte geöffnete Verfahren zur Sprache, in denen internationale Studieninteressierte auf Basis individueller Sprach- und Leistungstests zugelassen werden und nicht, wie bis dato in den meisten deutschen Bundesländern der Fall, anhand der vermuteten Leistungsfähigkeit ausländischer Schulsysteme.

Nach zwei Workshops ging es in der abschließenden Diskussionsrunde um die Frage, wie internationale Studierende zukünftig bereits im Ausland sprachlich, fachlich und (lern)kulturell auf ihr Studium in Deutschland und den Niederlanden vorbereitet werden können. Einigkeit bestand darin, dass bei den Vorbereitungskursen nicht nur fachliche und sprachliche Elemente vermittelt, sondern das Auslandsstudium möglichst ‚erfahrbar‘ gemacht und unrealistische Erwartungen eingedämmt werden sollten.

Die Veranstaltung wurde ermöglicht durch eine Förderung der Open Society Initiative for Europe innerhalb der Open Society Foundations. Sie fand im Rahmen der Reihe European Dialogue on Migration statt. Weitere Veranstaltungen im Rahmen dieser Dialogreihe waren die Veranstaltung „Private Sponsorenprogramme zur Aufnahme von Schutzbedürftigen: Chancen, Herausforderungen, Erfahrungen“ am 20. November 2018 in Berlin, die Veranstaltung „Aufnahme und Integration von Flüchtlingen in Deutschland und in Polen: Ähnlichkeiten, Unterschiede, Herausforderungen“ im Mai 2017 in Warschau sowie der Roundtable „Integrationsmodelle und -politik in Deutschland und Polen: Ähnlichkeiten, Unterschiede, gemeinsame Herausforderungen“ im März 2017 in Berlin.

Weitere Informationen zum Thema des Roundtable finden Sie im Policy Brief des SVR-Forschungsbereichs „Dem demografischen Wandel entgegen. Wie schrumpfende Hochschulstandorte internationale Studierende gewinnen und halten“, der nun unter diesem Link auch auf Englisch verfügbar ist.

Fotos: SVR/Michael Setzpfandt