„Closing Moria?“ Warum die Flüchtlingslager auf den griechischen Inseln nicht einfach geschlossen werden (April 2020 – Juni 2021)

Die Situation in den Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln ist nicht erst seit einer drohenden COVID-19-Pandemie und dem Brand im Lager Moria im September 2020 katastrophal. Schon lange mehren sich die Rufe aus Politik und Zivilgesellschaft, die Lager – die im Jahr 2015 von der Europäischen Union zu Hotspots erklärt wurden – zu evakuieren.

Trotz erheblicher finanzieller Ressourcen und personeller Unterstützung durch EU-Agenturen bei der Aufnahme ankommender Schutzsuchender ist es bislang nicht gelungen, effiziente Asylverfahren durchzuführen und eine angemessene Unterbringung und Versorgung in den Hotspots zu gewährleisten. Scheinbar ‚offensichtliche‘ Lösungen – wie Transfers auf das griechische Festland oder in andere Mitgliedstaaten – haben bis dato kaum Wirkung gezeigt.  

Das Projekt „Closing Moria?“ geht der Frage nach, welche Faktoren die Situation in den griechischen Hotspots bedingen und ihrer Lösung im Weg stehen. Dazu werden u. a. Aspekte der griechischen und europäischen Asylpolitik untersucht. Mit dem EU-Pakt zu Migration und Asyl, den die Europäische Kommission am 23. September 2020 vorlegte, kommt grenznahen Lagern und Asyl(schnell-)verfahren ein erhöhter Stellenwert in der europäischen Asylpolitik zu. Eine Analyse der Erfahrung in den griechischen Hotspots hinsichtlich struktureller Probleme und Umsetzungshürden ist daher mit Blick auf die weitere Entwicklung der europäischen Asylpolitik relevant. Das Projekt stützt sich auf Literaturrecherche, Policy-Dokumente und Hintergrundgespräche mit Expertinnen und Experten.

Ergebnisse erschienen am 16. März 2021 in Form eines Policy Briefs. Die englische Fassung des Policy Briefs wurde am 30. März 2021 veröffentlicht.

Publikation


Policy Brief

„No more Morias“? Die Hotspots auf den griechischen Inseln: Entstehung, Herausforderungen und Perspektiven


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