International Mobil. Motive, Rahmenbedingungen und Folgen der Aus- und Rückwanderung deutscher Staatsbürger

Studie | März 2015

Seit Jahren wandern mehr deutsche Staatsbürger aus als nach Deutschland zurückkehren, darunter viele Hochqualifizierte. Welche Beweggründe Auswanderer wie Rückwanderer haben und wie sich die internationale Mobilität auf ihr Leben auswirkt , hat eine gemeinsame Studie von SVR-Forschungsbereich, Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) und Universität Duisburg-Essen erstmals in größerem Umfang untersucht, quer über alle Berufsgruppen und Qualifikationsniveaus. Die Studie zeigt, dass es derzeit keinen Braindrain gibt, sondern eher ‚Brain Circulation‘, d. h. die Abwanderung ist überwiegend nicht dauerhaft, sondern ein Großteil der Auswanderer plant, nach Deutschland zurückzukehren. Internationale Mobilität sollte dennoch proaktiv gestaltet werden, um dem Risiko eines dauerhaften Verlusts von Fachkräften zu begegnen und die Chancen der Mobilität zu nutzen. Die Studie benennt hierfür Handlungsfelder für Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.

Eltern als Bildungspartner: Wie Beteiligung an Grundschulen gelingen kann

Studie | Dezember 2014

Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit von Schule und Elternhaus wirkt sich maßgeblich auf die schulischen Leistungen und den Bildungserfolg von Schülern aus. Daher bieten Grundschulen bereits vielfältige Formen der Elternbeteiligung an. Wie die Studie des SVR-Forschungsbereichs zeigt, gelingt es Ganztagsschulen insgesamt besser als Halbtagsschulen, Eltern mit Migrationshintergrund und sozial benachteiligte Familien einzubeziehen. Allerdings fehlt es an vielen Grundschulen noch an Bildungsangeboten für Eltern. Die Handlungsempfehlungen der Studie benennen die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Beteiligung von Eltern.

Wie viele Muslime leben in Deutschland? Einschätzungsmuster von Personen mit und ohne Migrationshintergrund

Kurzinformation | November 2014

Wie gut wissen in Deutschland lebende Menschen über die Bevölkerungsgruppe der Muslime Bescheid? Diese Kurzinformation analysiert auf Grundlage einer Auswertung des SVR-Integrationsbarometers 2014 eine Facette des Wissensstands über Muslime: die Frage, wie viele Muslime in Deutschland leben. Die Analyse zeigt, dass unter den Befragten des SVR-Integrationsbarometers ca. 70 Prozent die Anzahl der in Deutschland lebenden Muslime zum Teil deutlich überschätzen. Ein knappes Drittel der Befragten schätzt die Zahl sogar auf über 10 Millionen – obwohl sie tatsächlich bei nur etwa 4 Millionen liegt. Geschlecht und Bildung der Befragten sind für die korrekte Einschätzung die zentralen Faktoren: Frauen liegen mit ihren Schätzungen signifikant höher als Männer, und zwar in allen Herkunftsgruppen. Personen mit hohem Schulabschluss (Abitur) liegen mit ihren Schätzungen näher an der tatsächlichen Zahl als Personen mit einem Hauptschulabschluss.

Integration von Zuwanderern im Freistaat Sachsen: Situationsbeschreibung und Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Integrationsmaßnahmen im Rahmen der Umsetzung des Sächsischen Zuwanderungs-und Integrationskonzeptes (ZIK)

Expertise | August 2014

Durch den Aufschwung der sächsischen Wirtschaft ist die Arbeitslosigkeit im bevölkerungsreichsten ostdeutschen Bundesland in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen; gleichzeitig ist die Zahl der Zuzüge aus dem Ausland gestiegen und das Land verbucht nach langer Zeit wieder einen positiven Wanderungssaldo. Der Freistaat Sachsen ist also ein Einwanderungsland – und profitiert davon: denn die Zuwanderung trägt erheblich dazu bei, akute Fachkräfteengpässe zu beheben und mittelfristig die negative demografische Entwicklung abzufedern. Im Jahr 2012 hat die Sächsische Staatsregierung ein Zuwanderungs- und Integrationskonzept (ZIK) vorgelegt, in dem sie ihre migrations- und integrationspolitischen Ziele benennt. Zwei Jahre nach Verabschiedung des ZIK hat das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz den SVR-Forschungsbereich beauftragt, eine Bestandsaufnahme zur Integration von Zuwanderern in Sachsen durchzuführen und Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung der sächsischen Integrationspolitik zu geben. Mit dem SVR-Integrationsbarometer 2014 liegt ein aktueller Datensatz vor, der gezielt für Sachsen ausgewertet wurde. Die Studie zeigt, dass bereits wichtige Schritte unternommen wurden, um von den deutlich liberalisierten Regelungen des Aufenthaltsrechts zu profitieren und die Integration in den zentralen Bereichen des gesellschaftlichen Zusammenlebens zu verbessern. Im Lichte des dynamischen Wanderungsgeschehens empfiehlt der SVR-Forschungsbereich u. a., in den Handlungsfeldern des ZIK klare und überprüfbare Ziele zu formulieren, den Bedarf für ein sächsisches Integrations- und Teilhabegesetz zu prüfen, die integrationspolitischen Zuständigkeiten innerhalb der Staatsregierung stärker bei einem Ressort zu konzentrieren und integrationspolitische Maßnahmen und Strategien auch mit Blick auf die sog. Mehrheitsgesellschaft weiter zu entwickeln, insbesondere zum Umgang mit xenophob-rechtsradikalem Gedankengut sowie zur Förderung von Demokratie und Toleranz in der schulischen und außerschulischen politischen Bildung.

Kulturelle Vielfalt in der Schule, interkulturelle Öffnung der Verwaltung und Diskriminierungseinschätzungen in Berlin: Expertise für die Beauftragte des Senats von Berlin für Integration und Migration.

Expertise | Juni 2014

Wie ist der Stand der ‚gefühlten’ Integration in ausgewählten Lebensbereichen in Berlin (z. B. in der Schule, im öffentlichen Dienst etc.)? Die Ergebnisse der Expertise, die von der Beauftragten des Senats von Berlin für Integration und Migration in Auftrag gegeben wurde, basiert auf Daten des SVR-Integrationsbarometers 2014, für das Zuwanderer- und Mehrheitsbevölkerung zu den gleichen Themen befragt wurden. Diese Wahrnehmung des Zusammenlebens in der Einwanderungsgesellschaft ergänzt die vornehmlich strukturellen Daten der Integrationsmonitorings um eine wichtige Dimension: die subjektive Einschätzung. Im Bundesvergleich zeigt sich anhand der vorgenommenen Analysen: Berlin verfügt wie kaum eine andere städtische Einwanderungsgesellschaft in Deutschland über eine diversitäts- und konfliktbewusste Bevölkerung, die ihre Skepsis bezüglich einzelner Aspekte der Integration vernehmbar äußert, gleichzeitig aber von der Politik verstärkte integrationspolitische Bemühungen und Maßnahmen gegen Diskriminierung einfordert.

Flüchtlingspolitik der Europäischen Union

Stellungnahme | Juni 2014

Stellungnahme des Leiters des SVR-Forschungsbereichs im Innenausschuss des Deutschen Bundestages am 2. Juli 2014 zum Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Jan Korte, Katrin Kunert, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. „Das Massensterben an den EU-Außengrenzen beenden – Für eine offene, solidarische und humane Flüchtlingspolitik der Europäischen Union“

Kitas als Brückenbauer: Interkulturelle Elternbildung in der Einwanderungsgesellschaft.

Studie | Juni 2014

Eltern haben im deutschen Bildungssystem große Mitverantwortung für den Bildungserfolg ihrer Kinder. Dennoch sind Beratungs- und Bildungsangebote an Kindertageseinrichtungen häufig noch nicht auf die kulturelle Vielfalt der Familien eingestellt oder erreichen Zuwandererfamilien nicht - das belegt eine Auswertung des SVR-Forschungsbereichs. Die Studie benennt Rahmenbedingungen, die eine interkulturelle Öffnung der Elternbildung in Kitas begünstigen, und empfiehlt u. a. eine gezielte Fortbildung des pädagogischen Personals sowie Kooperationen mit Migrantenorganisationen und anderen lokalen Einrichtungen.

Deutschlands Wandel zum modernen Einwanderungsland

Jahresgutachten 2014 mit Integrationsbarometer

April 2014

Das Gutachten untersucht Deutschlands Wandel zum modernen Einwanderungsland in den vergangenen fünf Jahren und benennt den zum Teil noch erheblichen Handlungsbedarf. Während die Bilanz in der Integrationspolitik gemischt ausfällt und vor allem im Bildungsbereich noch viel zu tun bleibt, um die Teilhabechancen aller hier Lebenden anzugleichen, ist bei der Arbeitsmigrationspolitik eine weitgehende Liberalisierung der Zuzugsmöglichkeiten für Fachkräfte erreicht worden. Dennoch fehlt nach wie vor eine zuwanderungspolitische Gesamtstrategie. Für die Weiterentwicklung der Integrations- und Migrationspolitik gibt der SVR eine Vielzahl von Handlungsempfehlungen.

Diskriminierung am Ausbildungsmarkt: Ausmaß, Ursachen und Handlungsperspektiven.

Studie | März 2014

Jugendliche mit Migrationshintergrund haben auch bei gleicher Qualifikation schlechtere Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Das belegen die Ergebnisse eines bundesweiten Korrespondenztests, den der SVR-Forschungsbereich für diese Studie durchgeführt hat. Darin werden die Mechanismen von Diskriminierung analysiert und Handlungsempfehlungen für Unternehmen, Schulen, Zivilgesellschaft und Politik dargestellt, die die Chancengleichheit auf dem Ausbildungsmarkt fördern können. Zentral ist dabei der Umgang mit Vielfalt im Ausbildungsbetrieb, der z. B. durch ein Modul „Interkulturelle Kompetenz“ in der Fachqualifikation für Ausbilder gefördert werden kann.

 

Migrantenorganisationen in der kooperativen Elternarbeit. Potenziale, Strukturbedingungen, Entwicklungsmöglichkeiten.

Policy Brief | Februar 2014

Migrantenorganisationen sind wichtige Akteure in der außerschulischen Bildung, da sie Mittler zwischen Bildungsinstitutionen und Eltern mit Migrationshintergrund sind. Dieses Potenzial wird jedoch noch nicht voll ausgeschöpft. DerPolicy Brief gibt einen Überblick zur Struktur von Migrantenorganisationen und ihrer Rolle in der kooperativen Elternarbeit. Er benennt Rahmenbedingungen und Ansätze, um kooperative Elternarbeit weiterzuentwickeln und empfiehlt u. a.,Migrantenorganisationen stärker als Anbieter von bildungspolitischen Regelleistungen zu etablieren.